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.Alpine Schi-WM der körper- und sehbehinderten Sportlerinnen und Sportler
Freak-Radio: Wie sind Sie zum Sport gekommen?
Hubert Mandl: Ich bin vor meinem Unfall schon Schüler-Cup Rennen gefahren. Mich hat man schon im
Reha-Zentrum Weißer Hof angesprochen, weil sie erfahren haben, dass ich Rennen gefahren bin. Im September habe ich den Unfall gehabt und im Dezember habe ich schon das Schifahren probiert. Im Februar bin ich schon mit den Versehrten in die Slowakei gefahren.
Freak-Radio: Sie können das ja vergleichen: Welcher grundsätzlicher Unterschied zu früher ist gegeben?
Hubert Mandl: Es ist viel professioneller und zeitaufwändiger geworden. Früher ist das mit dem Urlaub leicht ausgegangen, heutzutage muss man mit Zeitausgleich und der Hilfestellung des Chefs arbeiten, wenn man halbwegs international mithalten will.
Freak-Radio: Man kann das ohne weiteres mit den Leistungssportlern der Nicht-Behinderten vergleichen. Amateurhaft geht es bei Ihnen auch nicht mehr zu, oder?
Hubert Mandl: Nein. Man muss das ganze Jahr durch trainieren, im Sommer schauen, dass die Kondition passt und auch im Winter an jedem freien Tag trainieren. Man muss zwischen den Stangen und schitechnisch an sich arbeiten, dass man international mithalten kann. Es gibt sehr viele Amerikaner - und auch in Europa sind vereinzelt einige, die das schon profihaft betreiben. Wenn man da nicht schaut, dass man viel tut, kommt man nicht mehr mit.
Freak-Radio: Wie ist der Zeitaufwand, das Training und die Rennen betreffend?
Hubert Mandl: Im Sommer trainiere ich drei bis vier Mal. Da gehe ich Mountainbike-Fahren, etwas Berggehen - das geht bei uns recht super. Ich arbeite als Tischler, da habe ich meinen körperlichen Ausgleich.
Freak-Radio: Im Gegensatz zu den Damen und Herren, die wir Samstag und Sonntag immer im Fernsehen sehen, gibt es keine Bezahlung?
Hubert Mandl: Nein. Leider Gottes noch nicht. Sonst könnte man das zumindest im Halbjahrestakt professionell betreiben und man hätte dann nicht mehr so den Stress.
Freak-Radio: Sie haben am Anfang unseres Gespräches angedeutet, dass Sie an einem Bewerb bei der Weltmeisterschaft, nämlich am Torlauf, nicht mehr angetreten sind. Wieso nicht?
Hubert Mandl: Es hat ganz gut angefangen. In der Abfahrt habe ich eine Silberne gemacht, im Super-G habe ich dann zugeschlagen und eine Goldene errungen. Im Riesentorlauf bin ich nach dem ersten Durchgang ganz knapp auf den Führenden auf Rang zwei gelegen. Im zweiten Durchgang hat er einen schweren Fehler gemacht, ich aber leider auch. Ich bin beim Tor hängen geblieben und habe mir das Handgelenk so stark überdreht, dass ich mir den Mittelhandwurzelknochen gebrochen habe. Dadurch habe ich leider den Stock für den Slalom nicht mehr halten können. Dort hätte ich gute Chancen auf eine Medaille gehabt.