Inhalt:
.Arbeitsprojekte für Menschen mit Lernschwierigkeiten am ersten Arbeitsmarkt? Eine Einstimmung ins Thema
Mod.: Ergänzend zu diesen praktischen Beispielen erscheint ein bisher vernachlässigter Aspekt allerdings sehr wichtig, nämlich die Erfahrungsberichte von den betroffenen Personen selbst. Menschen mit Lernschwierigkeiten, die auf diesem Internetportal (wenn nötig mit Assistenz) darüber sprechen oder schreiben können. Auch Arbeitgeber sowie das Mitarbeiter - Team können sich vermehrt einbringen und schildern, wie die praktische Umsetzung bei ihnen ausgesehen hat, was sie empfehlen können, wo sie vielleicht zusätzlich zu den Arbeitsassistenten Hilfe oder Beratung brauchen.
Musik: Jan Delay "Die Welt steht still"
Mod.: Am 2. November 2005 gibt es im ORF Kulturcafe zu diesem Thema eine Diskussion, bei der wieder der freie Arbeitsmarkt im Zentrum steht. Wie sieht es derzeit in Österreich damit aus? Welche Möglichkeiten gibt es? Vertreter der Arbeitsassistenz Österreich sowie Vertreter von Jugend am Werk (Bereich "Vermittlungsorientierte Integrationsbegleitung") sind als Gäste ins Studio geladen. Auch momentane rechtliche Verschlechterungen werden Thema sein. Wenn Sie Erfahrungen zum Thema gemacht haben (entweder als Arbeitgeber, Arbeitnehmer oder als Assistent), dann schauen Sie am 2. November um 11.00 im ORF Kulturcafe in der Argentinierstrasse vorbei. Ich freue mich auf Ihr Kommen.
Sie können die Sendung ansonsten am Sonntag, 6. November um 20.30 auf MW 1476 nachhören. Eine ganz spezielle Freak-Sendung hören Sie am Dienstag, 8. November. Nur soviel dazu: es gibt viel Rhythmus mit vielen unterschiedlichen Trommeln und ganz unterschiedlichen Behinderungen.
Die heutige Sendung können Sie auch in einer "Easy to Read" - Version auf der Homepage www.freak-radio.at unter der Kategorie "Leichter Lesen" nachlesen.
Sie hören abschließend noch ein Statement eines Mannes mit Lernschwierigkeiten zum Thema Arbeit.
O-Ton: "Meine Wünsche für die Zukunft (fürs ´Werken´)- mehr verdienen. Weil Werkarbeit ist lächerlich - Fabrikarbeit, Papierfalten und Stifterl stecken. Sinnlos. Verkäufer werd ´ich wahrscheinlich nie wieder, wegen der Euro [...]. Körperlich arbeiten kann ich fast wieder so gut wie früher. Aber ich möchte mehr Geld verdienen [...]. Egal welche Arbeit, aber Fabrikarbeit ist lächerlich [...]. Ich habe bis zum vorigen Monat 42 Euro verdient, und jetzt nur mehr 32 Euro - ist das vielleicht Obdachlosengeld?" ´Arbeiten´, nicht ´werken´, ´arbeiten´! Wo ich jetzt bin, dort sind auch viele mit Rollstuhl, und ´Liebespensionisten´, wollen nur schmusen schmusen und gierig Kaffee trinken, und die machen nur wenig, das ist lächerlich leicht für alle, das ist nicht ´arbeiten´, sondern ´werken´. Kleine Kinder in der Hauptschule lernen zum Beispiel mit Maschinen werken, das kann ich wieder, aber ich möchte mehr verdienen. Was montieren, was zählen, hammern und nageln, schrauben und bohren. Ich möchte in den Urlaub fahren können, in den ich möchte, oder mal ins Kino gehen, ich will mir auch das Essen selber leisten können [...]. Ich geh heute auch nicht wählen, weil ich nicht weiß, was die für uns machen, oder gegen uns, logisch. Auch die Geschichte - und in der Vergangenheit, ich weiß nicht, was sie verbessert oder verschlechtert haben [...]. Und ich rede zuviel. Wenn ich arbeite, muss ich den Chef oder die Chefin oft fragen. Und telefonieren muss ich lernen.