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Rubrik: Lesen statt Hören
01. Februar 2004

Barrierefreier Arztbesuch?

von Walter Lindner

Für behinderte Menschen ist es oft sehr schwierig, Arztpraxen zu erreichen.
Stufen hindern RollstuhlfahrerInnen, dort hin zu kommen, verwinkelte Gebäude machen es blinden oder sehbehinderten PatientInnen ebenso unmöglich. Versucht, eine behinderte Person eine Begleitung zu engagieren, werden oft Barrieren aufgebaut, weil Behandelnde und AssistentInnen sich über den Kopf des zu Betreuenden in dritter Person unterhalten.
Walter Lindner lädt dazu Gäste ins ORF-KulturCafé, möchte aber auch an Beispielen zeigen, dass es Arztpraxen mit Barrierefreiheit gibt!

Freak-Radio, Walter Lindner: Herzlich willkommen. Aus dem tief verschneiten Wien begrüßt Sie Walter Lindner zu 30 Minuten Freak-Radio. Ich begrüße natürlich nicht nur die Hörerinnen und Hörer an den Radiogeräten, sondern auch die Gäste im ORF-KulturCafé, die unserer Diskussion lauschen. Wir diskutieren heute über das Thema "Barrierefreier Arztbesuch?". "Barriererfrei" ist ein Wort, das man in mehrere Richtungen deuten kann. Wir wollen versuchen, diese auszulohten. Wir möchten aber auch erwähnen, welche Möglichkeiten es für behinderte Menschen und Ärzte gibt, diese Barrieren abzubauen. Ing. Manfred Leitner ist unser Tontechniker, bei dem ich mich herzlich bedanke, und ebenso bedanke ich mich bei meinen vier Gästen, die hier am Podium des ORF-KulturCafés mit mir die Diskussion in Angriff nehmen werden. ich begrüße Herrn Dr. Roland Paukner, Frau Gundi Tschutschek, Frau Nothburga Karnutsch und Frau Gerda Ressl. Darf ich zu Beginn meine Gäste bitten, sich vorzustellen. Welchen Zugang haben Sie zu diesem Thema? Ich beginne mit Frau Karnutsch.

Nothburga Karnutsch: Mein Name ist Burgi Karnutsch, ich bin sehbehindert. Die Schwierigkeiten bei einem Arztbesuch sind für mich vor Allem die Lichtverhältnisse und meine Augenkrankheiten, die sich täglich verändern.

Freak-Radio: Darf ich Sie, Frau Tschutschek, bitten, sich vorzustellen?

Gundi Tschutschek: Guten Tag. Mein Name ist Gundi Tschutschek. Ich bin Arzthelferin bei einem praktischen Arzt im vierten Bezirk.

Freak-Radio: Frau Gerda Ressl?

Gerda Ressl: Ich bin Mutter einer mental behinderten Tochter und seit mehr als 40 Jahren mit den Umständen vertraut.

Freak-Radio: Herr Dr. Roland Paukner ist neben mir der einzige Herr in der Damenriege.

Dr. Paukner: Mein Name ist Roland Paukner. Ich bin niedergelassener Allgemeinmediziner in Wien. Ich habe alle Kassen und bin Mandatar der Ärztekammer Wien, als der ich hier eingeladen wurde, zum Thema Stellung zu nehmen.

Freak-Radio: Bevor wir nun zu diskutieren beginnen, gibt es Musik vom Ersten Strengen Kammerorchester.

(Musik.)

Freak-Radio: Kranksein ist ein Zustand, der jedem Menschen viel abverlangt. Dies ist besonders für behinderte Menschen der Fall, den auf sie kommt nicht nur die Krankheit, also das Defektsein einer Körperstelle dazu, sondern es gibt viele Hindernisse aufgrund der Behinderung, die den anzutretenden Arztbesuch erschweren. Frau Karnutsch: Welche Probleme gibt es für sehbehinderte Menschen, eine Arztpraxis zu erreichen?


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