Seitenanfang:

Link zum InhaltLink zum MenüLink zur Suche

Inhalt:

Rubrik: Lesen statt Hören
09. November 2004

Behindert sein gestern, heute, morgen

von Walter Lindner

Walter Lindner (Moderation): Herr Dr. Günther Schuster:

Dr. Günther Schuster: Ja ich denke, ich glaube schon, dass wir deutlich mehr Menschen mit Behinderungen in unserer Organisation beschäftigen, aber ich kann nicht verhehlen, das wir sicher auch die Realität des Arbeitsmarktes
widerspiegeln, wenn wir Benachteiligungen, die es strukturell insgesamt gibt am Arbeitsmarkt, insgesamt auch in unserer Organisation haben.
Und ich kann Ihnen nur Recht geben, - wenn ich in meiner Organisation durchdenke, dann wird es ganz bestimmt der bereich von Menschen mit Lernbehinderungen sein, wo wir am allerwenigsten auch im eigenen Bereich beschäftigt haben.

Thomas Weissenbacher: Ich glaub, wir könnten auch heute dazu beitragen, das Bild ein bisschen zurecht zu rücken. Ich seh schon ein, dass Rollstuhlfahrer, die eher geistig normal sind, blinde Menschen, die ebenfalls geistig normal sind.., nur ich oder meine Kollegen, haben eine psychische oder geistige Krankheit.
Hier würde ich mir schon wünschen, dass gesagt wird: Ihr kommt auch dran. Ihr gehört da auch hinein. Dann hat Gleichberechtigung wirklich das Wort verdient. Ja, also Gleichstellungsgesetz hätte, da bin ich auch schon wieder ein Bisschen vorsichtig, weil das ist schon ein Bisschen arg verwaschen, da ist es das Papier nicht wert, auf dem es geschrieben steht, diese Formulierungen alle.

Walter Lindner (Moderation): Frau Srb-Rössler, wie können die Anforderungen positiv von Betroffenen und Entscheidungsträgern beeinflusst werden?

Annemarie :Annemarie Srb-Rössler: Die Anforderungen von...?

Walter Lindner (Moderation): Die Anforderungen, die natürlich an verschiedene Organisationen gestellt werden, denn die müssen zunächst einmal wissen: Was braucht ein behinderter Mensch?

Annemarie Srb-Rössler: Indem mehr behinderte Menschen in Entscheidungsträgern tätig sind, indem sie mehr ihre eigenen Wünsche formulieren und indem nicht weiter das falsche Bild vermittelt wird.

Walter Lindner (Moderation): Glauben sie, dass dem behinderten Menschen zu wenig zugehört wird, dass ihre Bedürfnisse alibihalber irgendwie abgetan werden, dass man sagt: Was wollt ihr eigentlich, wir machen sowieso das und das für euch.

Annemarie Srb-Rössler: Ich denke, dass zum Beispiel, der Herr Weissenbacher hat es schon angedeutet, es ist ja derzeit ein sogenanntes Gleichstellungsgesetz in Begutachtung und da sind viele Forderungen, die behinderte Menschen gestellt haben, nicht enthalten. Es ist wirklich ein Alibigesetz und wir alle wollen nicht, ich denke, die fortschrittlichen behinderten.
Menschen wollen nicht, dass dieses Gesetz so durchgesetzt wird.


Link speichern auf:addthis.comFacebookYiggItMister Wongstumbleupon.comdel.icio.usMa.gnoliaask.comdigg.comTechnoratiYahooMyWeblive.com
Seitenanfang