Inhalt:
.Berühmt - beliebt - behindert. Eine Sendung über außergewöhnliche Leistungen von Menschen mit Behinderung. Portrait Frida Kahlo
Raphael Sas, Sprecher: Auch Gerlinde Zickler konzentriert sich auf Selbstportraits. Ihr erstes Selbstportrait zeigt das Rosenmädchen. Es ist nackt, trägt aber eine Kappe und einen Schuh. Die beiden Kleidungsstücke sind wie Ying und Yang, erzählt sie. Sie bilden eine ausgeglichene Einheit.
Auch die Rose, die sie zu ihrem Künstlernamen inspiriert hat, hat eine besondere Bedeutung für sie. Die Malerin verbindet damit Liebe und Freude, aber genauso Dornen und Leid.
Schon in der Schule ist Gerlinde Zicklers Kreativität aufgefallen. Zeichnen und Theaterspielen haben ihr großen Spaß gemacht. Sich selbst zu produzieren, ist immer in ihr gesteckt, erzählt sie.
Das Malen ist auch eine Möglichkeit, die Energie freizusetzen, die sich in ihrer langen unbeweglichen Zeit in ihr angesammelt hat. Ähnlich könnte es auch bei Frida Kahlo gewesen sein. Gerlinde Zickler hat auch festgestellt, dass sie mit Kunst sehr viel bewegen kann. Dies hat sie bei ihrer Ausstellung der ersten Selbstdarstellungen gemerkt.
Gerlinde Zickler, Künstlerin: Es gab Menschen, die es sehr ästhetisch fanden, andere wieder schrecklichst, aber trotzdem mir den Mut zusprachen. Und ich habe mir gedacht, ich kann mit diesen Bildern viel mehr Menschen bewegen. Da kann ich vielleicht in unserer Gesellschaft, gerade jetzt, viel aussagen, gerade junge Menschen ansprechen. Weil heute... - ja, die Nase ist zu krumm, die Hüften sind zu breit... - Das, was im Leben wichtiger ist kommt nicht so hervor. Und ich habe mir gedacht, mit meinen Bildern kann ich zeigen, dass es nicht auf das ankommt, dass andere Werte wichtig sind im Leben.
Musik
Raphael Sas, Sprecher: Mit berühmten Persönlichkeiten mit Behinderung hat sich auch der Behindertenpädagoge und Publizist Christian Mürner auseinandergesetzt. Der gebürtige Schweizer stellt in seinem Buch "Verborgene Behinderungen" auch die "Malerin mit geschientem Fuß" vor, wie er sie nennt.