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Rubrik: Lesen statt Hören
02. März 2003

Blinde Menschen fahren mit dem Auto?

von Walter Lindner

Im ersten Abschnitt soll die geplagte Autofahrerin, der geplagte Autofahrer, zu Wort kommen, über Vorzüge und Nachteile des Vehikels berichten. Teil zwei beinhaltet ein Gespräch mit einem behinderten Autofahrer, der über den Nutzen des Wagens, den erforderlichen Umbau und dessen Kosten erzählt. Teil drei ist der möglichen oder schwierigen Benutzbarkeit öffentlicher Verkehrsmittel vorbehalten.
Erlebnisse von Rollstuhlfahrern mit (un)freundlichem Personal sollen ebenso angesprochen wie die Erfahrungen blinder Menschen, die es nicht immer einfach haben, festzustellen, ob das Verkehrsmittel vor einer Ampel oder in einer Station hält, noch dazu, wo Tonbandansagen teilweise unrichtig oder gar nicht vorhanden sind.
Der vierte und letzte Teil gleicht einer Utopie: Blinde Menschen fahren mit dem Auto!

Rollstuhlzeichen auf grauem Beton

www.pixelio.de copyright: mara l.

Freak-Radio, Hubert Wallner: Grüß Gott und herzlich willkommen bei Freakradio sagt heute Hubert Wallner. Wir sprechen diesmal über die Möglichkeit, dass Sehbehinderte oder Behinderte im allgemeinen mit dem Auto unterwegs sind. Sie werden sich fragen: Warum macht die Sendung der Hubert Wallner? Er war immerhin einer von den sechs Leuten, die »Autofahrer unterwegs« gemacht haben. Allerdings bekam er 1993 die endgültige Diagnose der Krankheit Multiple Sklerose. Der Arzt sagte: »Fahren Sie nicht mehr mit dem Auto Es zahlt sich nicht aus..« Und das mache ich auch. Das heißt: Es geht auch ohne Auto. Und deswegen reden wir heute. Wir haben viele Gäste hier. Fangen wir mit der Dame an, das ist die Katharina Zabransky, dann Franz Kirnbauer, und dann haben wir in der Steiermark einen, der schon sehnsüchtig auf uns wartet, das ist der Klaus Katzianka. Er fährt mit seinem Auto ganz toll unter schwierigen Bedingungen. Dann haben wir auch den Walter Lindner bei uns, der mit einer Straßenbefragung diese Sendung beginnt.

(Im Hintergrund hört man Geräusche einer stark befahrenen Straße)

Freak-Radio, Walter Lindner: Was bedeutet für Sie das Auto?

Autofahrerin: Das Auto ist für mich ein Fortbewegungsmittel. Damit möchte ich von Punkt A zu Punkt B kommen, hauptsächlich auch dann, wenn ich Etwas zu transportieren habe.

Freak-Radio: Würden Sie dieses Vehikel als lebensnotwendig bezeichnen oder ist es nicht unbedingt nötig, es zu haben?

Autofahrerin: Jein. Das ist eine schwierige Frage. Ich möchte nicht darauf verzichten, weil ich mir mit dem Auto Einiges erleichtern kann.

Freak-Radio: Ist das bezüglich der Parkplatzsuche nicht manchmal lästig?

Autofahrerin: Ja. Es kommt aber trotzdem darauf an, wozu ich das Auto brauche, wohin ich fahre. Ich schätze ab, ob es notwendig ist, mit dem Auto zu fahren, was besonders beim Einkaufen sehr günstig ist. In die Stadt gelangt man zugegebenerweise mit Bussen und der U-Bahn besser.


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