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Rubrik: Lesen statt Hören
10. Februar 2004

Brauche ich Elternbildung

von Walter Lindner

Und da hat man einfach gemerkt, dass da ein großer Bedarf ist und dass vor allem diese unzureichenden Informationen, die ich vorher angesprochen habe, wirklich zu Bevormundung und Abhängigkeit führen.

Und aus diesen jahrelangen Erfahrungen der Elternbewegung wurde die Forderung nach Unterstützungsmaßnahmen laut, in der Eltern wieder zur Selbstbestimmung und positiven Elementen der Selbsterfahrung finden. Und dadurch wurde dieses Pilotprojekt Eltern beraten Eltern initiiert.

Und wir merken - wir haben danach gemerkt - das qualitativ Wertvolle war, dass sich wirklich Eltern zu Selbsthilfegruppen zusammenschließen, dass sie politisch aktiver werden, dass sie einfach selbstbestimmter bei Behörden auftreten, dass sie wirklich klar ihre Rechte einfordern, was ihnen zusteht und dass sie einfach viel selbstbewusster in der Familie und in der Gesellschaft auftreten.

Walter Lindner (Moderator): Frau Irmgard Kurz, Sie sind ja Lehrgangsteilnehmerin. Was haben Ihnen diese Lehrgänge schon gebracht?

Irmgard Kurz: Ich denke, sie bringen enorm viel Wissen, theoretisches Wissen, das man zum Teil auch jetzt in der Praxis erlebt hat, und (wo man) jetzt auf einem theoretischen Hintergrund aufbauen kann. Auf der anderen Seite bringt es natürlich wieder sehr viel an neuen Erfahrungen, damit dann andere Jungen wieder verschiedenes anders tun. Noch immer - ich denke mir, mein Sohn ist jetzt fünfzehn und ich lerne immer wieder dazu und nehme immer wieder was mit. - Was kann ich anders tun, auch im Verein, was kann ich verändern, wie habe ich meine persönlichen Erfahrungen, was habe ich damit gemacht, bis jetzt um vielleicht verschiedenes wieder zu verändern.

Walter Lindner (Moderator): Verändern ist ja natürlich immer sehr wichtig. Wie können die Veränderungen weitergegeben werden? Werden da auch betroffene behinderte Menschen als Betroffene eingeladen, wird das nur von außen sozusagen den Eltern beigebracht?

Petra Pinetz: Nein, also unser Projekt QSI ist so aufgebaut, dass behinderte Menschen selbst als Partnerinnen und Partner mitwirken, das heißt, sie sind bei allen Entscheidungsprozessen miteinbezogen. Dieser Slogan, ich bestimme wie und wann und nicht über mich (wird bestimmt), sondern das wird auch gelebt in der Entwicklungspartnerschaft selbst, die behinderten Menschen entwickeln das Curriculum mit, sie sind bei der Lehrplanerstellung beteiligt und sind dann auch Referenten und Referentinnen, im Besonderen beim Baustein Selbstbestimmung.

Walter Lindner (Moderator): Selbstbestimmung ist natürlich eine Tatsache, die man dem Kind nicht früh genug erklären kann. Gibt es da mitunter Probleme, diese Selbstbestimmung in die Tat umzusetzen, also in die Realität, denn zwischen Theorie und Praxis ist ja mitunter ein großer Unterschied?


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