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.Brauche ich Elternbildung
Peer support bedeutet, Beratung, Begleitung, Unterstützung durch gleiche, durch ebenbürtige. Das heißt, Eltern behinderter Kinder beraten sich gegenseitig. Und Empowerment heißt wieder die Entwicklung von Selbstkräften, Selbstbemächtigung, Selbstbestimmung entfalten.
Walter Lindner (Moderator): Wie können Eltern Ihre Angebote in Anspruch nehmen? Da wird es ja sicherlich Möglichkeiten geben, dass man sich an dieses QSI-Projekt wenden kann. Wie funktioniert das?
Petra Pinetz: QSI ist ja eigentlich der Lehrgang, mit dem wir versuchen, Frauen und Männer für das Tätigkeitsfeld einer Elternbildnerin, eines Elternbildners auszubilden. Daneben bietet Integration Österreich eine Elternbildungsreihe an und da versuchen wir immer von September bis Dezember jeden Jahres Schnupperseminare anzubieten, das heißt, wir bieten Schnupperseminare in jedem Bundesland an.
Elternteile haben hier die Möglichkeit zu kommen, das Bildungsangebot kennenzulernen, die Inhalte und Methoden, mit denen sie dann später arbeiten werden zu erfahren und können sich dann für das Bildungsangebot anmelden.
Walter Lindner (Moderator): Die Elternbildner werden also in diesen Lehrgang ausgebildet und können dann ihre Erfahrungen in diesen Kursen weitergeben. Habe ich das so richtig verstanden?
Petra Pinetz: Genau. Der Lehrgang dauert 18 Monate und hat einen Stundenumfang von 221 Stunden. Er ist in einen theoretischen und praktischen Teil gegliedert. Das heißt, wir haben 156 Theoriestunden und 40 Stunden Praxisphase. Das heißt, die Leute sammeln hier schon bei unterschiedlichen Organisationen Praktikumserfahrungen und dann haben wir noch 25 Stunden Gruppenreflexion.
Walter Lindner (Moderator): Zu den Praktika, wie schaut das da aus. Was erleben das die Teilnehmer und Teilnehmerinnen?
Petra Pinetz: Ein wesentliches Ziel dieser Praxisphase ist, dass die zukünftigen Elternbildner und Elternbildnerinnen mit dem Tätigkeitsfeld vertraut werden, das heißt, sie schauen einmal, wo gibt´s Veranstaltungen, wer bietet was an und hospitieren einmal bei einem Elternbildungsangebot.
Der nächsten Schritt dazu ist, dass sie dann selbstständig einen Kurs oder einen Vortrag planen, durchführen und dann bewerten.
Walter Lindner (Moderator): Gehen da die Eltern oder die Anwärter auf diese Elternbildungsstellen, gehen die da auch hinaus zu Familien, um das Umfeld näher zu betrachten, denn es ist ja ein Unterschied, ob man ein Kind hat, das beispielsweise im Rollstuhl sitzt oder das nicht sehen kann.
Petra Pinetz: Da gibt es eigentlich eigene Veranstaltungsorte, wo die Eltern hinkommen, sag ich jetzt mal.
Walter Lindner (Moderator): Das gehört dann zur Theorie oder ist das eher zum Praxisteil zuzurechnen oder einzubeziehen?
Petra Pinetz: Das gehört zur Theorie, und wird in die Praxis umgesetzt. Also das erworbene Wissen, das sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer während des Lehrgangs aneignen wird dann in der Praxisphase umgesetzt und vertieft.