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.Brauche ich Elternbildung
Walter Lindner (Moderator): Ist aber nicht die Problematik doch auch so gegeben, dass die Selbstbestimmung durch die Gesellschaft oder den Eltern eingeredet wird:
Das Kind ist ein Problem und es zu versorgen ist ein Problem und wenn man das immer wieder und immer wieder gesagt bekommt, dann ist ja die Verzweiflung auch relativ groß. Ist das nicht auch eine Sache, dass man dagegen ankämpfen sollte und wie kann man das vor allem dann?
Marlene Fuhrmann-Ehn: Sie meinen jetzt, der Gesellschaft zu zeigen, weil Sie das vorher schon angesprochen haben mit der Gesellschaft, mit der Gesellschaft geht´s mir ein bisschen so wie meiner Kollegin da, zumindest im Moment bin ich von der Gesellschaft nicht so begeistert.
Ich denke mir, wir sollten uns nicht auf die Gesellschaft verlassen, wir sollten uns auf uns selbst verlassen und, was können wir tun, was können wir als behinderte Menschen in Bewegung setzen. Denn ich glaube das haben alle behinderten Menschen einmal erfahren, dass wenn wir uns auf andere verlassen, sind wir verlassen. Also selbst die Dinge in die Hand nehmen, ist der beste Weg.
Walter Lindner (Moderator): Das muss man natürlich auch versuchen, den doch manchmal verzweifelten Eltern rüberzubringen.
Marlene Fuhrmann-Ehn: Das wird ja hoffentlich in der Elternbildung passieren, nehme ich einmal an.
Walter Lindner (Moderator): Passiert das in der Elternbildung?
Petra Pinetz: Ich denke, das passiert in der Elternbildung.
Da fühle ich mich jetzt einfach angesprochen und es sind auch nicht alle Eltern verzweifelt, sonder wir sind auch sehr zufrieden und glücklich mit unseren Kindern. Verzweifelt sind wir manchmal an den Rahmenbedingungen, an dem auch, wie mit uns umgegangen wird.
Das ist ganz was anderes. Der Wert des Kindes an sich steht für uns überhaupt nicht in Frage, sondern es sind die Rahmenbedingungen der Gesellschaft, die es uns manchmal sehr, sehr schwer machen.
Walter Lindner (Moderator): Schön wäre es, wenn wir durch diese Sendung die Rahmenbedingungen etwas verbessern könnten und wenn viele Hörerinnen und Hörer an diesem Thema nicht nur vorbeihören, sondern vielleicht auch etwas sich darüber Gedanken machen, dann haben wir ja doch einiges erreicht.