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Rubrik: Lesen statt Hören
27. Juli 2003

Claudia Schinnerer:

von Gerhard Wagner

Freak-Radio: War das eine geschützte Stelle, oder war das ein ganz normaler Arbeitsplatz?

Mag. Claudia Schinnerer: Es war eine geschützte Stelle! Aber der Chef war nicht richtig informiert, wie er da vorgehen muss. Für die wirtschaftlichen Probleme habe ich Verständnis: Aber nicht für die Art, wie man mich gekündigt hat: Das war wie ein Keulenschlag.
Nachher hat mich eine Tochterfirma von dieser Firma übernommen, weil man gemerkt hat, meine Hilfe braucht er schon! Ich bin dann gleich im Jänner 2002 in die Tochterfirma eingestiegen und die war in Anif bei Salzburg. Für die Alpha-Pan Produkte war ich als Produktmanagerin damals zuständig. Ich bin immer zwischen Wien und Anif hin- und hergependelt. Die Arbeit hat mir sehr viel Spaß gemacht, ich habe sehr viel gelernt. Ich hatte viel mehr Verantwortung gehabt. Ich war für die Homepage zuständig, ich habe die Studie aufgebaut, und die ganzen Produktinvormationen habe ich mit den Kolleginnen geschrieben. Die Zusammenarbeit hat wunderbar funktioniert, obwohl ich in Wien war und die Firma in Anif. Die Kommunikation per E-Mail ist super gegangen. Nur: die Stelle war auf ein halbes Jahr befristet, aufgrund der Markteinführung. Somit ist mit Juli 2002 auch diese Stelle zu Ende gewesen. Ja und dann kam der Sommer und die Arbeitslosigkeit. Und ich bin dann drei Monate arbeitslos gewesen. Da war ich sehr aktiv im Sinne von Arbeitssuche und ich wollte wieder nach Wien zurück, denn nach drei Jahren herumreisen hatte ich das Gefühl, dass ich einmal einen ruhigen Platz haben möchte.
Dann ging es wieder mit den Bewerbungen los wie drei Jahre zuvor, ich habe sogar diverse Einrichtungen in Anspruch genommen - vom AMS aus und von einer Beratungsfirma, etwa wie ich mich richtig bewerbe. Das alles war wunderbar, aber es hat mir nicht viel geholfen, weil nach wie vor die Firmen behinderte Menschen nicht direkt einstellen wollten. Zwei Firmen hatten Interesse an mir als Ernährungswissenschafterin für ihre Firmen.
Ich bin sogar in die zweite Runde gekommen zum Bewerbungsgespräch. Und da hat sich dann herausgestellt, dass ich behindert bin, und das eine geschützte Stelle ist, und sie wollten mich »aufgrund des Kündigungsschutzes« nicht einstellen. Und ich habe den Firmen auch gesagt: Die Art des Kündigungsschutzes ist aufgelockert. Die Probemonate sind gekürzt, und man muss nur noch das Bundessozialamt verständigen und sagen, dass man diese oder jene Person aus irgend einem Grund nicht mehr einstellen will. Aber den Personalabteilungen war es zu mühsam, auch nur ein Formular auszufüllen, um eine geschützte Stelle anzumelden, aber auch dann wieder abzumelden, und diese Formalitäten waren ihnen zu mühsam und sie wollten mich nicht haben.


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