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Rubrik: Lesen statt Hören
06. Januar 2008

Das neue Jahr gehörig feiern!

von Christoph Dirnbacher

Freak-Radio berichtet über das zweite internationale Neujahrsfestival für Gebärdenspachbenützer. Nach Angaben des Veranstalers feierten rund 1.000 Gäste bis spät in die Nacht und begrüßten das neue Jahr!

Feuerwerk

Copyright: Ines Pufahl/PIXELIO

Freak-Moderator: Man soll die Feste feiern wie sie fallen. Diesem Motto folgend lautet das Thema unserer heutigen Sendung: "Das neue Jahr gehörig feiern". Am Mikrofon begrüßt Sie Christoph Dirnbacher.

Von 29. bis 31. Dezember 2007 fand in Wien das zweite europäische Neujahrsfestival der Gebärdensprachler statt. Dieses internationale Festival mit dem klingenden Namen "Europe to One" wurde von der Agentur Visualbrain veranstaltet. Die Eventagentur weiß bestens über die Anforderungen und Wünsche von GebärdensprachnützerInnen Bescheid. Auch die Firmengründer, Herr Jürgen Brunner und Herr Georg Marsh, sind gehörlos. Letzterer der beiden Herren, nämlich Georg Marsh, sitzt nun neben mir.

Freak-Moderator: Herr Marsh, wie kamen Sie auf die Idee kommt, ein solches Festival zu organisieren?

Georg Marsh: Vor vier Jahren war ich in Kanada und in Neuseeland. In Montreal war der internationale Kongress der Gehörlosen, das war ein großes Fest und es wurde Wert gelegt auf kulturellen Austausch, auf die Identität und ich habe gesehen, im Vergleich dazu gibt es in Österreich nichts. Da fehlt es noch an sehr vielem.

Als ich nach Österreich zurückgekommen bin, habe ich überlegt, dass ich auch hier in Österreich ein barrierefreies Festival gestalten möchte. Genauso wie ich es beim WFD (World Federation of the Deaf), beim Weltkongress der Gehörlosen, gesehen habe. Das war damals ein Erfolg, es gab keine Barrieren und es konnte jeder kommen, egal ob hörend, sprechend, Gebärdensprachbenutzer, ganz egal.

Vor zwei Jahren habe ich den ersten Versuch gemacht ETO, Europe to One, zu machen. Ich habe das Wort überlegt: Ich wollte einfach zeigen, dass es auch in Europa eine Veranstaltung geben kann, wo sich jeder wohlfühlen kann, wo jeder mitmachen kann, auf europäischem Niveau eben. Ich habe überlegt, es gibt ja so etwas wie internationale Gebärdensprachen und ich habe mir überlegt, ob es auch eine europäische Gebärdensprache geben könnte. Man kann es natürlich nicht mit Amerika vergleichen, wo auf dem ganzen Nordamerikanischen Kontinent ASL, American Sign Language, gesprochen wird.

In Europa wird nicht in jedem Land dieselbe Gebärdensprache verwendet, aber ich wollte ganz einfach herausfinden, ob das ein Problem wäre. Ich habe dann gesehen, dass auf europäischem Niveau die Kommunikation mit verschiedenen Gebärdensprachen auch sehr gut funktioniert und daher habe ich den Titel "Europe to One", Europa in einem, gewählt. Alle europäischen Gebärdensprachbenutzer sollten nach Wien kommen, weil ja Wien praktisch im Herzen Europas liegt und so sollten einige als Gebärdensprachbenutzer zusammenkommen. Egal ob Hörende oder Gehörlose.


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