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Rubrik: Lesen statt Hören
25. November 2001

Das Recht auf (k)ein Kind

von Walter Lindner

Moderator: »Wie ging es Ihnen, Frau Zickler? Hatten Sie gut meinende Freunde, die sagten: ,Um Gottes Willen, was machst du mit einem Kind?'«

Gerlinde Zickler: »In der Familie überhaupt nicht. Im Bekanntenkreis werden sie schon geschaut haben, mir sagten sie es aber nicht direkt ins Gesicht. Gedacht haben sie es sich bestimmt. Sonst hatte ich keine Probleme.«

Moderator: »Gab es für die nicht sehenden Gäste Probleme mit dem Aufgabe Machen, mit der Kleidung der Kinder?«

Grete Waba: »Kleidung ist kein Problem. Es gibt verschiedenste Hilfsmittel z. B. Farben zu erkennen. Das war für uns also überhaupt kein Problem. Auch das Aussuchen und Einkaufen nicht. Beim Aufgabe Machen, meine Tochter geht derzeit in die zweite Klasse, ist das natürlich wieder eine neue Situation, an die wir als blinde Eltern anders herangehen als das sehende Eltern machen. Bei meiner Tochter ist es bis jetzt zum Glück so, dass sie keine besondere, über unsere Möglichkeiten hinaus gehende, Unterstützung braucht. Und wie ich es absehen kann, wird das auch in nächster Zeit nicht der Fall sein.«

Moderator: »Hatten Sie Probleme, Frau Zickler, aufgrund Ihrer Behinderung für Ihr Kind zusätzliche Hilfen in Anspruch zu nehmen oder gab es das noch gar nicht zu dieser Zeit?«

Gerlinde Zickler: »Mit meiner Behinderung wäre es sehr schwierig gewesen, wenn ich alleinstehend gewesen wäre. Ich kann nicht sehr viel tragen. Das Kind wird größer. Es ist natürlich immer zu meinem Mann gelaufen. Er hat es schon gewusst: Ich kann es nicht tragen. Wenn ich weggehen wollte, war die Fortbewegung mit dem Kinderwagen auch nicht so einfach. Mein Partner hat mich sehr dabei unterstüzt. Alleine wäre es sehr schwierig gewesen.«

Moderator: »Es ist immer sehr schön, positive Erfahrungswerte zu hören. Es wird in letzter Zeit sowieso über so viel Negatives berichtet. Und diese positiven Erfahrungswerte wollen wir mit einer kleinen Musikbrücke ausklingen lassen.«

Musik.

Moderator nennt die Senderkennung (Wie nach zweitem Musikblock beschrieben).

Moderator, Walter Lindner: »Nach diesen positiven Erfahrungen unserer Gäste wollen wir für den Rest der Sendezeit Frau Dr. Scharrer noch mit einigen Fragen löchern. Falls Jemand aus dem Publikum irgend etwas gerne wissen möchte, besteht natürlich auch die Möglichkeit, diese Fragen im Laufe der letzten sieben, acht Minuten zu stellen. Zunächst möchte ich Sie, Frau Doktor, fragen: Welche Hilfen kann eine behinderte Frau in Anspruch nehmen? Wir haben ja schon von der Ambulanz im AKH gehört. Was gibt es da noch für schwangere, behinderte Frauen?«


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