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Rubrik: Lesen statt Hören
14. April 2002

Das weiße Rauschen

von Gerhard Wagner

Freak-Radio: Hat sich eigentlich sehr viel verändert an den Strukturen der Handlung - sozusagen vom ersten Gedanken, diesen Film zu machen, bis zum letzten Cut?

Hans Weingartner: Ja, dieser Film ist sehr organisch entstanden. Der ist gewachsen wie eine wilde Pflanze. Ich habe versucht, diese Pflanze nicht zu sehr zu beschneiden, sondern sie frei wachsen zu lassen. Mir sind einfach wilde Pflanzen lieber als mit dem Lineal gezogene Hecken und Parks.

Ich möchte experimentieren und neue Sachen probieren. Ich möchte gerne die Leute überraschen - und auch mich selber.

Wie wenn man frei kocht, nicht nach Rezept, sondern mit Geschmack und Gefühl, so ähnlich ist das bei diesem Film gewesen.

Nachstehend gibt es die Möglichkeit, kostenlos auf MP3 das Interview und Ausschnitte aus dem Film zu hören, die im Rahmen von Freak-Radio/Radiö1476 ausgestrahlt wurden.

Sendung "Das weiße Rauschen" vom 14.4.2002 auf MP3 (30 Min)

Handlung

Lukas zieht von seinen Großeltern zu seiner Schwester und ihrem Freund in die Großstadt. Die Stadt verwirrt ihn - und er hat Schwierigkeiten, sich zurecht zu finden. Das Studium verwirft er bald, zudem fällt es ihm schwer, neue Kontakte zu anderen Menschen zu knüpfen: Die Beziehung zu einer jungen Frau zerbricht, noch ehe sie richtig begonnen hat.

Bei einem Ausflug mit Schwester und Freund konsumieren alle drei halluzinogene Drogen. Als sie mit dem Auto zurück fahren, prasseln unerträgliche akustische Eindrücke auf Lukas ein, während die beiden anderen sich anscheinend wohl fühlen. Und dann hört er plötzlich Stimmen.

Diese Stimmen, die teils kommentieren, teils aggressiv sind oder ihn beschuldigen, verwirren und beängstigen ihn. Verstört versucht er, ihnen auf den Grund zu gehen und forscht nach versteckten Mikrophonen in seinem Zimmer. Bald sind alle Tapeten von den Wänden gerissen und die Holzverkleidungen heraus gebrochen.

Lukas Schwester und ihr Freund sind besorgt: Stundenlang sperrt er sich in der Dusche ein, ohne auf Zurufe und Appelle zu reagieren. Statt dessen hört man nur das Rauschen des Wassers. Nach einem Selbstmordversuch landet Lukas in der Psychiatrie und wird mit schweren Medikamenten behandelt. Hilflos versucht die Schwester, Lukas zu helfen, und erfährt dabei, dass auch die Mutter der beiden unter psychischen Problemen gelitten und sich schließlich selbst getötet hat.

Mit Psychopharmaka gelingt es Lukas, einen Job zu finden, als er wieder nach Hause kommt. Sein Zimmer ist frisch renoviert und auch sonst findet sich Lukas wieder gut zurecht. Doch bald setzt er die Medikamente ab und die Stimmen kehren zurück. Verzweifelt will er erneut seinem Leben ein Ende setzen und springt in den Rhein. Allerdings wird er von Hippies gerettet und fährt mit ihnen ans Meer, wo er dem weißen Rauschen näher kommt...


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