Inhalt:
.Das weiße Rauschen
Freak-Radio: Das Interessante an diesem Film ist ja auch, dass er mit Videokamera und an Originalplätzen gedreht worden ist. Wie war die filmische Arbeit?
Hans Weingartner: In unserem Film haben wir auf Technik und Künstlichkeit weitgehend verzichtet. Wir haben zum Beispiel kein Make-up verwendet. Die Schauspieler tragen keine Kostüme, sondern ihre eigene Kleidung und wir haben keine Sets im Studio gebaut, sondern der Film spielt eben an Originalschauplätzen, die wir nicht verändert haben. Wir haben die Räume nicht ausgestattet, wie man im Film sagt, sondern es ist alles echt. Wir haben auch keine Scheinwerfer aufgestellt, weil wir versucht haben einen dokumentarischen Touch zu bekommen, um den Weg dieses jungen Mannes möglichst realistisch zu beschreiben. Dadurch ist es auch gelungen, die Schauspieler sehr nahe an ihre Figuren heranzuführen.
Das ist auch das, was von den Kritiken des Films immer wieder erwähnt wird. (Der Film hat auch mehrere wichtige Preise erhalten)
Das war deshalb möglich, weil wir für die Schauspielerarbeit sehr viel Zeit hatten. Normalerweise verbraucht bei der Filmarbeit die Technik und Logistik 80 Prozent. Dadurch, dass wir aber so minimalistisch gearbeitet haben, hatten wir mehr Zeit für die Schauspielerarbeit und das hat dem Film sehr gut getan, das sieht man ihm auch an.
Die Darsteller sind durch ihre Leistung einfach glaubwürdiger: Ich finde, dass der Daniel Brühl (Link) diesen schizophrenen Lukas sehr exakt darstellt.
Wir haben versucht, die Klischees zu vermeiden, und ich finde, das ist ihm gut gelungen.
Freak-Radio: Wie ist es ihm denn mit dieser Rolle an den zahlreichen Drehtagen gegangen? Ich könnte mir vorstellen, dass es sicher nicht einfach war, sich in einen Zustand, der ja doch außergewöhnlich ist, hinein zu versetzen - und sicher auch sehr anstrengend...
Hans Weingartner: Auf jeden Fall: Der Daniel ist ein harter Knochen. Er ist zwar erst 22, aber spielt schon Filme, seitdem er 15 Jahre alt ist. Sein Vater ist auch Filmregisseur. Außerdem macht er Synchronaufnahmen, seit er acht Jahre alt ist.