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.Der Freak-Sylvesterrückblick 2000
Franz Kirnbauer, Freak-Radioredaktionsmitglied: Ich kann über mein erstes, ganzes Jahr bei Freak-Radio kurz sagen, dass es mir Spaß gemacht hat, mitzuarbeiten, einerseits deswegen, weil mich das Radiomachen an und für sich, die Technik sehr interessiert und das eine tolle Betätigung ist. Weil es viel mit Tontechnik zu tun hat, ist das gerade für blinde Menschen eine tolle Sache. Es ist ein gangbarer Weg, in die Öffentlichkeit zu gehen, denn diesbezüglich besteht ein großes Defizit. So kann man zeigen, dass man als blinder Mensch sehr wohl in der Lage ist, Sendungen zu produzieren. Dies habe ich gemeinsam mit Walter öfter gemacht, auch in meinem Studio aufgenommen. Das hat mir sehr großen Spaß bereitet. Vielleicht wäre es günstig, einen anderen Sendeplatz zu bekommen. Es ist sehr schade, dass man aufgrund der ungünstigen Sendezeit nicht feststellen kann, was man mit den Sendungen erreicht.
Freak-Radio, W.L.: Während sich im Juni eine von der Regierung gestartete Debatte über die "soziale Treffsicherheit" entspinnt, um neue Sparmaßnahmen zu finden, lockten die Wiener Festwochen Millionen von Besuchern. Dazu gab es eine Sendung aus dem Radiocafé, die zwar Fortschritte, aber auch noch Mängel in der Zugänglichkeit für behinderte Menschen aufgezeigt hat. Ebenso wurde das Thema "Behinderung und Autofahren" vorgestellt. In vielen Fällen ist es möglich, trotz schwerer Behinderung ein Auto unfallfrei zu lenken. In Brünn gab es einen Erfahrungsaustausch, über welchen Freak-Radio berichtete.
Musik
Freak-Radio, G.W.: Im Juli erhitzt sich Österreich nicht mehr über das heiße Wetter, denn da regnet es, wohl aber noch immer über die provokative Container-Aktion von Christoph Schlingensief bei den Wiener Festwochen. Hilmar Kabas wird Opfer eines schmählichen Tortenwerfers. Freak-Radio berichtet aus dem Radiocafé von Hilfsmittelberatung für verschiedene Behinderungen und von Studienreisen für behinderte Menschen. Brigitte Schreiner gestaltet eine Sendung über die Lesung von Gedichten eines schottischen bewegungsbehinderten Poeten, die ins Wienerische übertragen wurden.
Freak-Radio, W.L.: Im August erreichte die vom Wirtschaftsminister ausgelöste Debatte über das Projekt "Integra" für Langzeitarbeitslose ihren Höhepunkt. Behinderte Menschen fürchten, dass sie Opfer der Regierung werden, wenn nichtmotivierte und schlecht ausgebildete Langzeitarbeitslose Assistenz- und Pflegedienste leisten müssen. In einer exklusiven Sendung von Freak-Radio beruhigte der Sozialsprecher der ÖVP, Dr. Feuerstein: Daran sei nicht gedacht. Das ORF_Mittagsjournal übernahm diesen Beitrag auszugsweise. Passend zur Jahreszeit beschäftigte sich Freak-Radio mit Sommersport sowie mit der Frage, ob mit einem Antidiskreminierungsgesetz nicht die Anliegen behinderter Menschen unter die Räder kommen könnten und ob nicht doch ein gut ausformuliertes Behindertengleichstellungsgesetz günstiger für diesen Personenkreis wäre.