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Rubrik: Lesen statt Hören
29. Juni 2003

Der Kampf ums selbständige Leben!

von Gerhard Wagner

Das war das System. Es gibt natürlich Leute, die geistig leider sich nicht wehren konnten: Dort konnten die Betreuer, wenn man sich widersetzt hat, ihre Macht
beweisen. Nur ich bin ein Mensch gewesen, der immer gesagt hat, wenn es mir nicht gepasst hat. Weil sich das immer wiederholt hat und ihnen nicht ins Konzept
gepasst hat, habe ich dann auch meine Probleme bekommen.

Hat man Sie auch die Macht spüren lassen?

Ja sicher. Ich möchte da gerne eine Geschichte erzählen: Wir hatten damals ein Zeitungsprojekt und ich hätte damals das Mittagessen machen sollen. Dem
Betreuer habe ich auch gesagt, dass ich wegen des Projekts keine Zeit hatte. Es war dann so, dass darauf bestanden wurde, dass ich das Essen machen musste,
obwohl ich eigentlich an diesem Tag anders eingeteilt worden bin - eben für das Zeitungsprojekt. Der Leiter des Zeitungsprojekts hätte mich damals auch
gebraucht. Man hat mir dann immer, wenn ich mich weigern wollte, mit bestimmten Konsequenzen gedroht, das war für mich nicht ok.

Was hätte passieren können?

Der Betreuer hat dann meist gesagt, er wird das mit der Chefin klären. Darauf ist dann die Chefin am selben Tag oder einen Tag später zu mir gekommen und hat
mir angekündigt, wenn ich dieses und jenes nicht tue, dann wird das vom Taschengeld abgezogen: Ich hatte damals nämlich 300 Schilling oder EUR 21,80 verdient.
Aber ich habe gesagt, dass ich mit mir so nicht umspringen lasse und dass jener Ton abgestellt werden muss. Ich habe dann immer mehr Probleme bekommen,
weil ich mir das einfach nicht mehr bieten lassen wollte. Damals habe ich gesehen, mit welchen Leuten man das so machen konnte und mit welchen nicht. Wenn
man sich dort wirklich beharrlich widersetzt hat, dann hat man versucht, die Leute so schnell wie möglich zu kündigen oder zu vesetzen. Wenn ich jetzt sage
Kündigung, dann ist das aber auch nicht korrekt. Denn ich musste für den Werkstättenplatz dort ja eine Menge Geld bezahlen.


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