Inhalt:
.Der Kampf ums selbständige Leben!
Bei der L. gab es ja damals ein Zeitungsprojekt. Wir hatten damals verschiedene Interviews gemacht, etwa mit dem Leiter der Minderheitenredaktion im ORF, Herrn
Kletzander oder mit dem Leiter des Tiergartens Schönbrunn, Herrn Pechlaner. Weil wir das für behinderte Menschen anbieten wollten, auch für die, die noch nicht so
gut lesen konnten, haben wir die Sätze in einfache Sprache gebracht, haben sie gekürzt und schwierigere Worte ersetzt und Frmdworte übersetzt. Damals war das im
Ansatz "easy to read". Nach meiner Kündigung hat Integration Österreich dann angefragt, ob ich nicht mitarbeiten wollte. Mein Anfang war, dass ich bei den Meetings
dabei war, und dann hat mich jemand gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, bei solch einem Projekt "easy to read" mitzutun.
So bin ich dann zu Integration Österreich gekommen, wo ich jetzt sehr froh bin. Ich gelte jetzt als Bürokraft und ich bin jetzt bei Pressekonferenzen dabei, stelle
Pressemappen zusammen, sortiere die Post, fahre auf Reisen mit, baue eben auch "Easy to read" auf mit einem zweiten. Das hat eine sehr schöne Entwicklung
genommen. Es ist zwar auch anstrengend und kompliziert, weil wir alles aufbauen müssen. Wie lange das Projekt dauern wird, weiß ich aber noch nicht.
Im Laufe Ihrer Tätigkeit bei der Integration Österreich haben Sie ja auch als zeitweiliges Mitglied am Journalismus-Lehrgang teilgenommen und haben die Fernsehssession mitgemacht. Fernsehen ist ja kein leichtes Medium, ja sogar das Schwierigste wie ja viele Lehrgangsteilnehmer immer wieder gesagt haben. Wie ist es Ihnen dabei ergangen?
Das Fernsehprojekt war, ich habe das selber mitbekommen, eine sehr schöne Arbeit. Ich habe von der Technik sehr viel mitbekommen, das hat mich ja besonders interessiert. Es war oft auch sehr anstrengend, einmal haben wir sogar bis Mitternacht gearbeitet. Beim ORF gibt es Sendezeiten, die man einhalten muss, und da ergibt sich das Problem, dass man so viele wichtige Sachen hat, die man gerne in den Beiträgen drinnen lassen möchte. Und auch ich musste lernen, wie viele andere, die dann auch traurig darüber waren, dass man im Endeffekt sehr viel herausschneiden muss. Und das ist auch sehr wichtig, weil für alles die Zeit einfach nicht da ist. Ich muss sagen, ich habe auch Erfahrungen im Backstagebereich des ORF gehabt. Aber was ich erfahren habe, nämlich im Schneideraum zu sein oder mit dem Kameramann, das war die Realität: Es war wirklich sehr anstrengend, aber wenn ich so zurückdenke, dann muss ich sagen, dass ich es eigentlich
schade finde, dass ich nur das Fernsehmodul gemacht habe. Aber wenn es wieder eine Möglichkeit gäbe, irgend eine Sendung zu machen, dann würde ich sagen:
ok, ich würde gerne eine versuchen zu machen.