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Rubrik: Lesen statt Hören
19. November 2006

Die Gebärdensprache ist anerkannt

von Bernhard Hruska

Die Gebärdensprache ist in Österreich seit über einem Jahr auch gesetzlich anerkannt. Für viele hörbehinderte Menschen ist die Gebärdensprache ihre Muttersprache. Dass viele Schulen diese nicht im Unterricht von gehörlosen Kindern verwenden, ist für sie eine Diskriminierung.
Hat sich nun im Alltag etwas verändert? Wo kann die Gebärdensprache gesprochen werden und wo können auch hörende Menschen dies Sprache lernen?
Diesen Fragen gehen Bernhard Hruska und Katharina Zabransky im Gespräch mit hörbehinderten Menschen sowie mit Vertretern der Gehörlosenschule und von Equalizent nach.

Gebärdensprache

Signation

Moderation, Bernhard Hruska: Guten Abend bei Freak Radio. Heute begrüßt Sie Bernhard Hruska. Wir sprechen heute über die Gebärdensprache, die ist seit über einem Jahr in Österreich als Sprache anerkannt. Als Gäste haben wir da: als Lehrerin, die auch bilingual unterrichtet oder unterrichtet hat, Anna Cerncic. Sie wird von der Gebärdensprachdolmetscherin Elke Mutschlechner gesprochen. Wir haben auch eine zweite betroffene gehörlose Frau hier, als Expertin in eigener Sache, Frau :Andrea Marisescu . Auch sie wird von Frau Mutschlechner gedolmetscht. Wir werden, damit wir wissen, wer gesprochen hat, dazu sagen, wer gerade am Wort ist, dass wir so zu sagen von der Stimme auch, Frau Mutschlechner erkennen, wer dann das Statement gesagt hat. Und von EQUALIZENT, einer Bildungseinrichtung, Monika Haider.

Monika Haider: Guten Abend.

Moderation, Bernhard Hruska: Gebärdensprache ist seit über einem Jahr anerkannt, hat einen Sonderstatus, sie ist nach der Staatssprache Deutsch als Sprache anerkannt, ohne Bezug auf eine Volksgruppe. Ich denk mir, dass das alleine schon ein sehr großes Gewicht ist, dass das eine Bedeutung hat, für die Gebärdensprache. Jetzt möchte ich wissen, Frau Anna Cerncic, was hat sich eigentlich in dieser Zeit, in diesem Jahr getan? Was hat sich da wesentliches verändert?

Anna Cerncic: Es hat sich leider nur sehr wenig verändert, insgesamt, wenn man das insgesamt betrachtet. Gerade im Bildungsbereich, an den Schulen, hat sich eigentlich fast nichts verändert. Also wenn ich überlege, als ich damals angefangen habe, bis jetzt ist nicht sehr viel passiert. Im Erwachsenenbildungsbereich ist es sehr gut, da hat sich viel getan. Es gab lange Zeit in Österreich die orale Methode, dass oral unterrichtet wird. Und es ist der Trend immer mehr, dass bilingual unterrichtet wird. Ich selber denke, das ist das allerwichtigste, nur so kann man wirklich den Kindern die Inhalte vermitteln. Und ich war jahrelang als Lehrerin tätig und habe auch bilingual unterrichtet. Und meinem Gefühl nach funktioniert das irrsinnig gut, die Sprachen stören sich nicht, und die Kinder haben damit große Erfolge erzielt. Leider hat damals das Projekt in Graz dann leider aufgehört. Also meinem Gefühl nach sind die Lehrerinnen und Lehrer etwas engstirnig da, und wollen halt noch weiterhin mit dieser oralen Methode unterrichten. Im medialen Bereich fällt mir auf, dass immer mehr untertitelt wird, dass auch Gebärdensprachdolmetscherinnen eingeblendet werden, in der ZiB zum Beispiel, aber viele wollen das auch nicht, wollen diese Einblendung nicht sehen, im Fernsehen.


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