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Rubrik: Lesen statt Hören
19. November 2006

Die Gebärdensprache ist anerkannt

von Bernhard Hruska

Monika Haider: Genau.

Moderation, Bernhard Hruska: Jetzt sprechen wir, jetzt denk ich mir, das ist auch interessant, von der österreichischen Gebärdensprache. Ich habe hier recherchiert: in Schweden ist sie seit 1981 anerkannt, seit fast einem Vierteljahrhundert. Also das ist... und in vielen anderen europäischen Ländern passiert das jetzt, dass diese Sprache anerkannt wird. Das heißt es gibt - ich habe das auch hier, von der Viennale einen Katalog - den Film ?Ich muss dir was sagen?, ein schöner Dokumentarfilm. Auch da ist dann diskutiert worden, es gibt ja Dialekte, es gibt in Österreich eine Gebärdensprache, in Deutschland eine andere. Ist das im Alltag ein Problem?

Andrea Marisescu : Nein, überhaupt nicht. Also es gibt keine internationale Gebärdensprache, es gibt nur internationale Gebärden, International Signs. Aber, es gibt in jedem Land eine nationale Gebärdensprache. Die International Signs darf man nicht mit einer Sprache verwechseln, die ist sehr allgemein, ja. Jedes Land hat seine eigene Sprache, und es ist überhaupt nicht schwer, wenn man jemanden trifft, - man findet schon seine Kommunikationsform.
Sie haben ja vorher gesagt, dass in Schweden die Anerkennung schon sehr lange ist, seit `81.-Für uns Gehörlose hier in Österreich ist Schweden so ein bisschen so eine Traumwelt Ja also, in den Schulen wird Gebärdensprache verwendet, das ist Pflicht, dass die Lehrer das können. Kinder werden tatsächlich bilingual erzogen, das ist in Schweden Gang und Gebe. .. Die sind uns da in dem Bereich wirklich Meilen voraus. Das wäre eigentlich schön, wenn das mal in Österreich so werden würde , wie in Schweden.

Moderation, Bernhard Hruska: Das war jetzt die Anna Cerncic.

MUSIKEINSPIELUNG: Doris Day: Que sera, sera.

Moderation, Bernhard Hruska: Ja, Sie hören Freak Radio aus dem Kulturcafe, wir diskutieren heute über die Gebärdensprache, die seit über einem Jahr anerkannt ist. Wir haben sehr viele Details gehört. Es sind auch einige Fachbegriffe gefallen und wir haben unter anderem über die Ausbildung geredet von der :Andrea Marisescu , die in Lautsprache gehalten ist. Es ist ja grundsätzlich, ich habe das auch recherchiert, Gehörlose haben ganz andere Probleme und Bedürfnisse wie Hörbehinderte, die ein Hörgerät tragen, die einen Teil auch verstehen - bestimmte Frequenzen vielleicht schlechter - die eben eine Hörbehinderung haben. Sind da große Unterschiede Monika Haider?

Monika Haider: Im EQUALIZENT versuchen wir, auf diese Unterschiede einzugehen. Es gibt durchaus eine große Gruppe der GebärdensprachbenützerInnen, die bisher keine Angebote hatten. Das EQUALIZENT bietet fast alle Maßnahmen in Gebärdensprache an. Gerade diesen Controlling Lehrgang, den haben wir in Lautsprache angeboten, weil die Gruppe der Schwerhörigen eine große Gruppe ist, die bisher auch an solchen Lehrgängen nicht teilnehmen konnten und deshalb haben wir eine Differenzierung vorgenommen. Wichtig ist praktisch, Angebote für die Personen zu setzen, ob sie jetzt GebärdensprachbenützerInnen sind, oder LautsprachbenützerInnen das sollte deren Wahl sein und es sollte deren Sprachbevorzugung möglich sein, also auf ihre Bedürfnisse einzugehen, und das versuchen wir. Das heißt, wir sind erstmalig ein Institut, dass alle Angebote auch in Gebärdensprache anbietet, weil es die Betroffenen benötigen und wünschen.


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