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.Die Vielfalt platzt aus allen Nähten!
Beim neunten Ball der Vielfalt war Vielfalt wirklich kein leeres Wort. Diesmal hatte man das Gefühl, der Kursalon Hübner würde aus allen Nähten platzen. Ich glaube, so viele Menschen wie dieses Mal waren vorher noch nie bei einem Ball der Vielfalt. Was einerseits gut ist und für die Bekanntheit und die wachsende Beliebtheit des Balles spricht, war gleichzeitig aus meiner Sicht eines seiner Mankos. Mir waren es zu viele Menschen. Auf der Tanzfläche traute man sich als Rollstuhlfahrerin aus Angst jemanden zu überfahren nicht recht zu tanzen.
Anstehen schien das geheime Motto des Abends zu sein. Anstehen bei der Toilette, anstehen bei der Tombola, anstehen bei der Sinnesrallye. Doch kommen wir nun dazu, warum sich das Anstehen gelohnt hat:
Der erste Eröffnungsact des Abends war eine Mischung aus Dichterlesung und Tanzstück. Das Theaterstück „Goldener Balkon“ von Rozalija Gregurek und Christian Schröer, das ich nur am Bildschirm mit verfolgen konnte, hat Begeisterungsstürme ausgelöst, denn tatsächlich stürmte jemand vom Publikum auf die Bühne. Der nächste Eröffnungsact war eine Tanzperformance von der I Dance Company. Sie tanzten auf einem großen Papierplakat und hinterließen farbige Spuren. Dann hieß es alles Vielfalt mit Tanzmeister Stanek und 4 Feet.
Einer der Höhepunkte des Abends war die große Modeschau „Supermarket“, verschiedene Kollektionen präsentiert von vielfältigen und sehr attraktiven Models. Besonders toll fand ich, dass die Designer auch Models mit Behinderung auf den Laufsteg schickten. Das sieht man sonst eher selten und das ist für mich ein großes Zeichen von Inklusion in der Modebranche. Bitte in Zukunft mehr davon!
In der Disco brachte der Showact der Dance Industry mit ihrer Neon-Licht-Show im wahrsten Sinne des Wortes Licht ins Dunkel. Die Gruppe hatte bereits beim Pro 7 Got To Dance Finale 2014 Aufsehen erregt.
Da ich an diesem Abend nicht so viel zum Tanzen gekommen bin, wie ich es gerne gehabt hätte, hatte ich einmal Zeit die anderen Unterhaltungsangebote zu testen. Zum Beispiel gab es eine Sinnesrallye, eine Rallye, bei der man Tast-, Seh-, Gehör-, und Geschmacksinn erproben konnte. Das war sehr ansprechend gestaltet. Bei jeder Station gab es Punkte und den Punktepass konnte man anschließend zur Verlosung einwerfen. Als mein Make up langsam nachgelassen hat, habe ich es im Schminkcorner auffrischen lassen. Ich bin zwar nicht zum Spiegel hingekommen, aber die Assistentin hat gesagt, es sehe gut aus.
Die Verlosung war diesmal weniger ansprechend gemacht als sonst. Die einzelnen Preisträger wurden nicht aufgerufen, es wurde nur gesagt, welche Farbe gewonnen hat und dann musste man schon wieder anstehen, um den Preis abzuholen. Auch die Wahl der Perlenkönigin ist sehr kurz und lieblos abgewickelt worden.
Tanzen konnte ich wie gesagt sehr wenig, was ich sehr schade fand. Erst gegen vier Uhr war die Tanzfläche für mich frei. Meine Hände haben es mir gedankt, denn diesmal hatten sie keine Blasen.