Inhalt:
.Dinge, die das Hören deutlicher machen...
Täglich erfahren wir in der Fernsehwerbung von technischen Hilfen für Menschen, die nicht mehr alles hören. Doch wie sieht das Leben von Älteren und auch Jüngeren aus, die auf Hörhilfen angewiesen sind? Wie funktionieren eigentlich diese Hilfsmittel? Und wie kann man Gebäude so ausstatten, dass das Hören leichter wird?
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Gäste
DI Alfred Sturma - Akustiker
Gast am Telefon: Hans Neuhold – Graz
Gedanken zur Sendung
1. Hörbehinderte sind Ende 2015 auch von der Gleichstellung betroffen.
Derzeit gibt es 1,3 Mio Schwerhörige.
2. Image der Hörgeräte: es werden manchmal von einigen Dinge versprochen, die physikalisch nicht zu halten sind.
Warum es notwendig ist, sich nicht nur einfach ein Hörgerät zu kaufen: das Gehirn verlernt zu hören. Deshalb braucht es Zeit und einige Schritte, damit wir wieder lernen, die vielen Geräusche zu filtern und das Hören wieder zu genießen.
Hörgeräte werden versteckt. Deshalb wollen Achtzigjährige keines haben, wenn es klein ist, können sie es kaum handhaben, weil ihre Feinmotorik nicht mehr so gut funktioniert, wie es das Gerät erfordern würde.
3. Wie funktionieren Hörgeräte, worauf kommt es an?
Schwerhörigkeit IST immer individuell. Es gibt mehrere Gruppen. Das Wesentliche ist, dass spezielle, meist obere Frequenzen nicht mehr gut gehört werden können. Denn die Konsonanten sind obertonreich, daher werden sie oft nicht verstanden. Das Gehirn hat akustische Strukturen gespeichert.
Die Gefahr eines billigen Anbieters: es kann sein, dass es doch nicht so billig ist, weil die Einstellung nicht optimal ist. Bei 60 dB Gehörverlust nutzt es wenig, den normalen Pegel wieder herzustellen. Weil das Gehirn diese Geräusche vergessen hat, kann es diese Geräusche nicht mehr verarbeiten. Es müsste also schrittweise vorgegangen werden, um des dem Gehirn zu ermöglichen, die verschiedenen Reize wieder zu filtern. Ein guter Akustiker nimmt sich die Zeit.
Viele Geräte sind nicht kompatibel, die Induktion kann zu einem sehr guten Teil ausgleichen - Konzerte etwa.
4. Wenn ein Hörgerät pfeift, gibt es eine Rückkoppelung. Auch dies ist eine Frage der Einstellung. Hörgeräte im Ohr sind nur bedingt brauchbar. Bei HDO Geräten gibt es viel mehr Möglichkeiten.
5.Induktion: Wichtigkeit von Induktionsanlagen im Behindertengleichstellungsgesetz. Es reichen oft wenigstens einige Plätze für eine gute Induktionsanlage.
6. Raumakustik ist auch bei Schulrenovierungen kein Thema: Es gibt Studien, die nachweisen, wie wichtig gerade hier eine Adaption, auch in Hinblick auf Sprachverständnis gegeben wäre. Es gibt eine Studie der USA: HERIOT WATT
Es gab noch stärkere Pegelminderung v. 7 dB, weil die Schüler leise geredet haben. Lange Nachhallzeiten sind das Problem.
7. Beispiele:
Neue WU scheint gut ausgestattet zu sein.
Stadthalle Halle F mit 2000 Sitzplätzen eine sehe gute Induktionsanlage, die aber nicht beworben wird, es gibt keine Piktogramme und keinen Hinweis auf der Homepage. Es wird zwar sogar jährlich überprüft, aber kaum jemand weiß es.
Erl Sowohl das neue Festspielhaus als auch das Passionshaus haben eine gute Anlage.
In Amstetten Pölzhalle große Halle für Veranstaltungen, Kematen: KemArt ist eine große Veranstaltungshalle mit Bühne: Lesungen, Konzerte...
Kirchen: Die Rosenkranzkirche in Hetzendorf ist ein gutes Beispiel.
Evangelische Trinitatiskirche im 14. Bezirk
Im Messekongresscenter gibt es nichts, das muss jeweils ad hoc gemacht werden.
Filmfestival Rathausplatz im vordersten Block mit einer guten Induktionsanlage. In den Wiener Theatern gibt es so gut wie nichts. Früher gab es in den 80er-Jahren Anlagen, die zum Teil wieder eingestellt wurden.