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Eben noch in der Schule dabei - jetzt vom Arbeitsplatz weggesperrt?
In Österreich gehen viele Kinder mit verschiedenen Behinderungen in integrative Schulen. Sie werden gemeinsam mit anderen, nicht-behinderten Kindern unterrichtet, aber auch gemeinsam mit Mädchen und Buben mit Lernbehinderungen. Nach der Schule ist es jedoch aus mit Inklusion und Integration. Warum eigentlich?
Diese Sendung können Sie auch als MP3 hören. Klicken Sie einfach hier!
Traude Lang ist engagierte Mutter ihres Sohnes Ronni. Er ist jetzt genau in dem Alter, in dem die Schulpflicht endet. Doch die "Berufsangebote" entsprachen überhaupt nicht dem Verständnis der Eltern. Traude Lang erzählt, dass für ihren Sohn nur eine einzige basale Einrichtung mit ständiger Betreuung angeboten wurde.
Hier ist es offenbar sehr schnell aus mit der Integration. Es wird extrem selektiert. Ausgegrenzt. Zu einer Stigmatisierung trägt auch das österreichische Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur massiv bei, wenn es beispielsweise diskriminierende Ausdrücke wie "Allgemeine SONDERschule" gebraucht (in diesem Begriff findet sich das "Aussondern", also das Gegenteil von Inklusion und selbst Integration sehr deutlich), noch extremer im Begriff "Schulen für Schwerstbehinderte". Die Betroffenen, die Vereinten Nationen und viele wissenschaftliche Experten sprechen in diesem Zusammenhang längst von "Lernbehinderung" oder Lernschwierigkeiten.
Dass eine diskriminierende Sprache die Betroffenen vor allem gegenüber potenziellen Arbeitgebern stigmatisierend ist, bestätigt auch die Wissenschafterin des Instituts für Bildungswissenschaft der Universität Wien, Dr. Helga Fasching. Sie erklärt in der Sendung anhand von verschiedenen Begriffen die Möglichkeiten, die Jugendlichen und Eltern an der Schnittstelle von Schule und Beruf derzeit offenstehen.
Ebenso hat sich Dr. Helga Fasching in den letzten Jahren in vielen Studien und Aufsätzen mit diesem Thema auseinandergesetzt. In der Sendung berichtet sie ausführlich von den Rückmeldungen der Eltern zu den verschiedenen Angeboten, die für die Zeit nach der Ausbildung innerschulisch und außerschulisch etabliert wurden.
Zu Gast ist auch Franz Hoffmann: Er erzählt, dass er ursprünglich Bademeister oder auch Kindergartenhelfer werden wollte – Tätigkeiten, die er schon vorher ausprobiert hatte und die eigentlich gut funktioniert hatten. Doch auch er wurde in eine geschützte Werkstätte gesteckt. Etwas anderes traute man einem Menschen mit (Lern-)Behinderung damals nicht zu.
Aber nach einigen Jahren gelang es Franz Hoffmann, aus dieser Werkstätte auszubrechen und in Projekten und geringfügiger Beschäftigung auch auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen – ein Arbeitsmarkt, der dieser Zielgruppe oft verschlossen bleibt ...
Fragen in der Sendung:
Block A: Abgrenzung und Definition:
• Aus welchen Schulen kommen die Jugendlichen?
• Bewertung der Begriffe wie
• Beratungen in der Schule
• Beratungen außerhalb der Schule:
⁃ Berufsorientierung
⁃ Clearing, Job-Coaching
⁃ Mentoring
⁃ Integrative Berufsausbildung
⁃ Arbeitsassistenz
⁃ Persönliche Assistenz
• Geschützte Werkstätte
• Arbeitstherapie
• weiterer Schulbesuch
BLOCK B Ergebnisse von aktuellen wissenschaftlichen Studien
»Eine intensive Beratung und Vorbereitung auf eine berufliche Integration, auf den allgemeinen Arbeitsmarkt wird in den Schulen zumeist verabsäumt.« (Helga Fasching)
Was bedeutet das in der konkreten Situation für Schülerinnen und Schüler, die eine Arbeit suchen?
Weitere Themen: Elternbefragung, Schülerbefragung, Geschlechterverhältnis in der Schule und auf dem Arbeitsmarkt.