Seitenanfang:

Link zum InhaltLink zum MenüLink zur Suche

Inhalt:

Rubrik: Lesen statt Hören
28. Mai 2000

Ein Haus der besonderen Begegnung

von Walter Lindner

Sprechender Aufzug: Dritter Stock. Nähstube, Jugendsektion, Rehabilitation, Geschäftsführung, Veranstaltungsbüro.

Freak-Radio: Eines der wichtigsten Themen für die blinden und sehbehinderten Menschen ist Mobilität. Darüber hatten wir schon eine gesonderte Sendung. Eine, die damals auch zu hören war, ist Marianne Kern. Sie wird uns aber heute über eine Veranstaltung erzählen, die mitte Juni beim Louis-Braille-Haus gestartet wird, nämlich über die Mobilitätsrallye. Nun fragt sich der Zuhörer: Was ist das eigentlich?

Mobilitätstrainerin: Eine Veranstaltung, die heuer bereits das fünfte Mal stattfindet. Die Teilnehmer bekommen eine auf Tonband gesprochene Wegstrecke, die sie gehen sollen. Natürlich sind einige Tücken und Hindernisse eingebaut, die zu bewältigen sind. Da es zu gefährlich wäre, geht das Ganze nicht auf Zeit, sondern ist so aufgebaut, dass der Gewinner mittels Fragen festgestellt wird, die bei den verschiedenen Stationen gestellt werden. Diese Fragen sind teilweise schwierig, teilweise scherzhaft.

Am Ende dieser Veranstaltung wird derjenige, welcher die meisten Punkte erzielte, als Sieger ermittelt. Es soll natürlich auch Spaß machen, und so bekommt jeder der Teilnehmer am Ende einen Preis. Die Strecke, welche geschafft werden soll, führt quer durch Wien, eingebaut sind natürlich Straßenüberquerungen, ampelgeregelte Kreuzungen und das Benutzen der öffentlichen Verkehrsmittel. Es ist für die Teilnehmer jedes Jahr eine Herausforderung und eine wahnsinnige Konzentration. Letztendlich hat aber Jeder Spaß an dieser Rallye. Ihr Erfolg zeigt uns, dass diese Art von Veranstaltung erwünscht ist und angenommen wird.

Freak-Radio: Die Strecke ist natürlich dementsprechend abgesichert?

Mobilitätstrainerin: Natürlich. Die Sicherheit ist enorm wichtig. Wir haben Streckenposten, die sich freiwillig zur Verfügung stellen, die darauf achten, dass niemandem etwas passiert. Bisher war es immer so, dass sie nicht eingreifen mussten. Außerdem möchte ich mich an dieser Stelle bei den vielen Firmen bedanken, die uns für diese Veranstaltung Preise zur Verfügung gestellt haben und dadurch das Zustandekommen dieser Rallye gesichert haben.

Sprechender Aufzug: Vierter Stock. Hauswart, Appartements.

Louis-Braille-Haus: Diese Appartements sind als Startwohnungen für jene sehbehinderten und blinden Menschen gedacht, die sich zwecks Studium oder Arbeit erst neu in Wien niederlassen wollen, aber noch über keine eigene Wohnung verfügen.

(Musik.)

Louis-Braille-Haus: Selbstverständlich beschäftigt der ÖBSV auch sehgeschädigte Personen, dies vor allem im Bereich der Bürsten-, Pinsel- und Korbwarenerzeugung.

Sprechender Aufzug: Erster Stock. Werkstätten.

Werkstättenleiter: Wir sind 24 Leute in der Werkstätte. 6 arbeiten zu Hause, 18 sind hier. Wir erzeugen Bürsten, Besen, machen Spezialanfertigungen, wie Straßenbesen.

Freak-Radio: Wird das ausgeliefert?

Werkstättenleiter: Wir haben acht Vertreter, die in Wien, Niederösterreich und Burgenland unsere Waren verkaufen.


Link speichern auf:addthis.comFacebookYiggItMister Wongstumbleupon.comdel.icio.usMa.gnoliaask.comdigg.comTechnoratiYahooMyWeblive.com
Seitenanfang