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Rubrik: Meinung
27. Mai 2009

Fährt mein Zug nach (N)irgendwo?

von Katharina Zabransky (Kommentar)

Am Sonntag dem 26.4.2009 wollte ich am Nachmittag von Linz aus mit einem „Talent“- Zug verreisen. Hauptsächlich wollte ich diesen Wagentyp „ausprobieren". Ich ahnte nicht was ich erleben würde...

Stillgelete Gleise im Grünen

Copyright: Klaus Steves www.pixelio.de

Wenn einer eine Reise tut

In der Ticketverkaufsstelle am Bahnhof Linz äußerte ich sogleich den Wunsch mit dem „Talent“ in die Nähe von Linz zu fahren. Der Infopoint war übrigens unbesetzt.  Als gewünschtes Reiseziel gab ich Enns (OÖ) an, weil mich die Stadt interessierte.

Die Dame am Schalter fragte mich, ob ich eine Einstiegshilfe benötigen würde. Ich antwortete mit nein. Am Bahnhof in Linz hatte ich schon beobachtet, dass man in den „Talent“ mit Hilfe einer automatisch ausfahrenden  „Rampe“ problemlos einsteigen kann. Wenig später gelangte ich mit meinem Elektrorollstuhl problemlos selbst in den Zug. Der erste Teil war also geschafft. Ich fuhr in Begleitung meines Freundes (mit mechanischem Rollstuhl) und einer Assistentin. 

Doch in Enns angekommen sah ich, dass der dortige Bahnsteig zu nieder war, als dass man hätte hinausfahren können. Die ausgefahrene Rampe des „Talent“ schwebte etwa 30cm über dem Boden. Ein waghalsiger Sprung schien die einzige Lösung. 

Durch Zufall war ein ÖBB Bediensteter im Zug, der eine manuell zu bedienende Rampe, die sich im Zug (in einem Kasten neben der Tür) befindet, ausklappte. Nur mit seiner Hilfe konnten wir den Zug verlassen. Da die Rampe meiner Meinung nach zu kurz geraten ist, war die „Abfahrt“ sehr steil. Hermann Mayr und Co. hätten wohl Freude daran gehabt...

Auf dem rettenden Abstellgleis 

Wir standen also neben dem Zug. Zwischen uns und dem Bahnsteig lag ein stillgelegtes altes Gleis, das im Boden versenkt ist. Dieses konnten wir problemlos überqueren,  den Bahnsteig erreichen und schließlich den Bahnhof verlassen.

 Der Zug in die Gegenrichtung (für die Rückfahrt) wäre am anderen Gleis eingefahren, so dass ich für das Einsteigen 2 Gleise überwinden hätte müssen. Das wäre jedoch unmöglich gewesen, da das zweite der Gleise nicht „überfahrbar“ war. Daraufhin telefonierte ich mit dem Mobilitätsservice der ÖBB. Ich bekam jedoch die Auskunft, dass es für die Bestellung der Einstiegshilfe für meine Rückfahrt jetzt zu spät sei.

"I wü wieda ham..."

Mein Aufenthalt in Enns war nun von vornherein getrübt, da ich nicht wusste, wie ich zurück nach Linz kommen sollte. – Beim Aussteigen aus dem Zug hatte ich auch keinen Fahrdienstleiter am Bahnhof gesehen.  

Zurück am Bahnhof stellten wir fest, dass es sehr schwierig und sehr gefährlich sein würde, mit Rollstuhl zum Gleis 2 zu gelangen. Für mich unvorhersehbar und überraschend war dann aber ein Fahrdienstleiter anwesend. Auf meine Frage, wie ich in den Zug gelangen sollte, meinte er, er würde ihn zum Gleis 1 umleiten, das wäre kein Problem. – So stiegen wir am gleichen Gleis in den Zug nach Linz, wie bei der Ankunft in Enns. Für mich ergeben sich aus diesem Erlebnis folgende Fragen:


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