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.Film genießen für alle.
Freak-Moderatorin: Okay, danke. Ich möchte jetzt wieder zurückkommen zu blinden Menschen im Kino. Wenn Sie einen Film ohne bildbeschreibende Texte sehen, müssen Sie dann eine Person mitnehmen, die ihnen die bildbeschreibenden Texte einflüstert sozusagen?
Wolfgang Kremser: Ja, das ist sicher notwendig, je nach Film ist es oft schwieriger bis gar nicht möglich. Weil zum Beispiel beim James Bond Film, wo viel Action ist, ist es natürlich der bildbeschreibenden Person in der Geschwindigkeit fast gar nicht möglich, das ganze dann wirklich zu erzählen, was da passiert. Bei Filmen, die also jetzt eher beschreibend sind, ist es möglich , bei Dokumentarfilmen, die teilweise Naturaufnahmen zeigen, wo dann Tiere gezeigt werden ist es auch oft so, dass also lange Sequenzen ohne Erklärung sind. Da braucht man auf jeden Fall Hinweise, was da am Bild passiert, sonst ist also dieser Film für einen sehbehinderten oder blinden Menschen nicht sehr inhaltsvoll. - Da kann man dann der ganzen Handlung gar nicht folgen
Also es ist wichtig, dass wenn Filme keine Bildbeschreibung haben, dass man versucht, jemanden , der das einigermaßen gut kann, mitzunehmen um dem Filmgeschehen überhaupt folgen zu können.
Freak-Moderatorin: Das heißt, sie persönlich haben schon geübte Freunde oder Bekannte, die sie dann mitnehmen.
Wolfgang Kremser: ....die ich mitnehme oder vielleicht auch beim Fernsehen... da ist es einfacher, da stört man niemanden... da kann man das also ganz gut machen.
Freak-Moderatorin: Ich bitte jetzt noch einmal um eine kurze Musikzuspielung. Musik
Freak-Moderatorin: Ja, wir sind wieder zurück bei Freakradio zum Thema ? Film genießen für alle?. Ich möchte auch noch die zwei nächsten Sendungen ankündigen, am Dienstag den 11.10 hören sie eine einstündige Sendung mit dem Thema ?Faustball mit Behinderung?. Gehard Wagner und Martin Joppich sprechen wenige Tage vor der österreichischen Meisterschaft mit Vertretern einer Faustballmannschaft. Und am Sonntag den 16.10 hören sie eine Sendung über die Viennale 2005 die heuer vom 14.-26. Oktober stattfindet. Julia Wolkerstofer spricht mit Hans Hurch dem Leiter des Filmfestivals und anderen Kinointeressierten.
Und ich möchte jetzt gegen Ende der Sendung noch in die Runde fragen, vielleicht fangen wir beim Herrn Kremser an, was würden sie sich wünschen damit Filme besser genießbar sind? Wenn sie ins Kino gehen oder wenn Sie vor dem Fernseher sitzen, was wünschen Sie sich da?
Wolfgang Kremser: Ja, vor allem wünsche ich mir, dass mehr österreichische Filme mit Bildbeschreibung ausgestattet werden, dass auch unser Filmschaffen zugänglich gemacht wird. Dass die Techniken verbessert werden und dass auch die Fernsehstationen mehr solcher Filme den Sehenden bzw. blinden und sehbehinderten Kunden zur Verfügung stellen.
Danke, Herr Spelbrink, was wären ihre Wünsche, Forderungen für gehörlose Filmseher?