Inhalt:
.Film genießen für alle.
Jo Spelbrink: Bis jetzt ist es so dass viele Filme, deutschsprachige Filme und österreichische Filme kaum untertitelt werden auch wenn sie als DVD herausgebracht werden. Und dadurch sind die Filme die von gehörlosen gesehen werden hauptsächlich aus dem Ausland. Und was die Zukunft betrifft, es ist auch eine interessante Frage, wie man das technisch vorantreibt, das ist die eine Seite. Die andere Seite ist wie, man das auch inhaltlich voran bringt weil Inhalte zugänglich zu machen ist auch eine Frage der Wahrnehmung. Das heißt, wenn ich etwas gestalte und ich etwas produziere oder einen Film mache, dann muss ich auch da mit bedenken dass es auch um verschiedene Wahrnehmungen geht. Und ich bin der Meinung, -der sich schon seit vier, fünf Jahren mit diesem Thema auseinander setzt, dass hier noch enorm viel Spielraum vorhanden ist und Gestaltungsspielraum da ist um Inhalte und Themen zu transportieren.
Freak-Moderatorin: Und wenn Sie persönlich ins Kino gehen, was möchten Sie von einem Film, sodass er ideal ist? Wie müssen die Untertitel ausschauen oder würden sie sogar Gebärde wollen?
Jo Spelbrink: Ich weiß nur aus Erfahrungen aus dem Ausland ,dass es zum Beispiel Filmfestivals für gehörlose gibt, wo eine zweite Screen aufgestellt wird, mit Gebärdensprachdolmetschern die das übersetzen was im Film gesprochen wird. Wie die Erfahrungen sind, das ist unterschiedlich. Im Bereich Fernsehen weiß ich, dass es in England ein paar Sendungen gibt die mit Dolmetschereinblendungen passieren. Auch hier in Österreich, die ZIB1 zum Beispiel im Fernsehen,...durch Digitalfernsehen kann man den Dolmetscher einblenden. Es ist die Frage wie das bei den Leuten und beim Publikum ankommt. Es gibt da unterschiedliche Meinungen, es gibt Leute, die sagen sie wollen lieber den Dolmetscher weil sie nicht so eine ausgeprägte Schriftsprachkompetenz haben, es gibt auch Leute die eine gute Schriftsprachkompetenz haben, und die sagen, sie wollen lieber Untertitel statt Dolmetschen. Also es ist auch eine Frage der Zielgruppe. Aber im Grunde genommen geht?s darum, was will man eigentlich erreichen, wen will man erreichen und es ist auch eine Frage der Zielgruppe. Bisher war es immer so, dass man gesagt hat, okay Gehörlose... es gibt nicht viele Gehörlose wenn man das im Kontext zur Gesamtbevölkerung sieht. Aber wenn man das anders betrachtet, wenn man sagt okay, man kann damit auch Sensibilisierungsarbeit betreiben, dann ist das eine sehr gute Sache, weil man weiß noch gar nicht welches Potential in der Welt der Gehörlosen noch besteht. Die Menschen mit Gebärdensprache sind so zu sagen Augenmenschen, die nehmen alles visuell wahr, die haben teilweise ein feines Sensorium wie man Filme wahrnimmt. Zum Beispiel auch im Filmschnitt. - Ich habe einen Trailer von einem Gehörlosen gesehen....