Inhalt:
.Folge 34: Wie Legorampen zur Inklusion beitragen - Bonusfolge
Sandra Knopp: Also, wenn man das zusammenfassen will, wichtig ist es für das Bauen, dass es eben maximal eine Stufe gibt und eine gewisse Höhe nicht überschritten werden darf?
Rita Ebel: Genau, also wir hatten es auch schon, dass die Stufe zum Beispiel auf der linken Seite 14 Zentimeter hoch ist und auf der rechten Seite nur 12 Zentimeter hoch ist. Wenn wir das selbst ausmessen können, wenn es hier im Umkreis ist, ist das für uns viel einfacher, wie wenn ich auf Bilder zurückgreifen muss. Also wir hatten auch schon den Fall, dass jemand den Zollstock so tief nach unten in die Fuge zwischen das Kopfsteinpflaster gelegt hat und dann war die LEGO-Rampe viel zu hoch.
Da haben wir sie halt wieder auseinandernehmen müssen. Das sind dann so Dinge, also da bin ich schon sehr darauf angewiesen, gutes Bildmaterial zu bekommen. Wenn so eine Stufe unterschiedlich hoch ist, dann macht man auch das eine Teil 12 Zentimeter hoch und das andere Teil 14 Zentimeter hoch, ja. Aber da muss ganz, ganz viel im Vorfeld abgeklärt werden, bevor ich dann das Go geben kann, jetzt können wir so und so bauen.
Christoph Dirnbacher: Neben den Barrieren im Kopf sieht die Rollstuhlfahrerin vor allem in den baulichen Bereichen der Barrierefreiheit großen Aufholbedarf. Oftmals werde die Expertise der Betroffenen zu wenig einbezogen.
Rita Ebel: Was ich ganz, ganz wichtig finde, ist, dass einfach bei Neubauten viel mehr darauf geachtet werden muss, dass es da um barrierefrei und ebenerdig geht. Und, dass leider immer nur die Architekten wie es geht-, nach den Vorschriften, die gesetzlich vorgegeben sind-, dass versucht wird, breitere Türen oder so etwas zu machen.
Aber wenn man bei irgendeiner Planung Rollstuhlfahrer oder Menschen mit einer eingeschränkten Sehkraft oder Menschen, die nicht gut hören können, mit hinzuziehen könnte und es gibt genug Organisationen mittlerweile, die solche Leute haben, wenn ich so jemanden mit in die Planung gebe, dann passieren so Dinge nicht, dass in einer Behindertentoilette der Spiegel so hoch hängt, dass ich als Rollstuhlfahrer nicht reingucken kann.
Oder, dass der Kasten, wo man die Papierhandtücher herauszieht, so hoch hängt, dass ich, wenn ich mit meinen nassen Händen bis da oben hin greife, mir schon das ganze Wasser bis in die Ellenbogen gelaufen ist. Oder, dass Geländer an Treppen erst an der zweiten Stufe anfangen und schon andere vorletzten wieder aufhören. Oder für jemand, der nicht gut sieht, es ist so einfach, an einem Bordstein an der Stufe nur ein buntes Farbband oder eine bunte Markierung dran zu machen. Es gibt so viele, ganz unkomplizierte Dinge.