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.Folge 49: Jasna Puskaric - Persönliche Assistenz schafft Perspektiven
Jasna Puskaric: Ich habe mir überlegt: Ich werde sicher viel Geld brauchen, denn ich habe gesehen: ich brauche zusätzliche Dinge, die andere Schülerinnen nicht gebraucht haben. Wie kannst du gut Geld verdienen? Ich habe mich umgeschaut in meinem familiären Umfeld und bei meinen Bekannten.
Sandra Knopp: Sie entschied sich für die Integrationsschule Ungargasse in Wien, die barrierefrei ist. So gut der Plan war, die Leidenschaft zum Rechnungswesen packte sie in der Handelsakademie nicht. Die Maturantin suchte eine Alternative: Als Übersetzerin zu arbeiten, erschien ihr spannend.
Jasna Puskaric: Dolmetsch ist super, ich kann Deutsch, Kroatisch und Englisch – vielleicht lerne ich noch eine Sprache dazu? Französisch habe ich zwar gelernt, aber das hat mir nicht so getaugt. Ich dachte mir: Spanisch vielleicht? Ich habe mir gedacht: Jetzt wirst du Dolmetscherin. Das Problem war nur: nach der Matura habe ich gemerkt. für den Dolmetsch müsste ich von NÖ nach Wien pendeln, die Uni ist nicht barrierefrei, einen Fahrtendienst habe ich nicht gezahlt bekommen, weil ich Niederösterreicherin bin.
Mit den Öffis von Niederösterreich nach Wien reinfahren, wenn man barrierefreie Öffis braucht, dauert wirklich lange. Das heißt innerhalb meines ersten Studienjahres war ich vielleicht 2-3 mal auf der Uni. Das ist frustrierend. Und dann habe ich das auch gelassen. Naja, passt nicht.
Sandra Knopp: Nicht am Uni-Leben teilhaben können, weil weder Uni noch Öffis ausreichend barrierefrei sind und sie als Niederösterreicherin weniger Unterstützung beanspruchen konnte als andere: All das widersprach dem Gerechtigkeitssinn von Jasna Puskaric, der bis heute stark ausgeprägt ist. Sie inskribierte daher JUS. Mit Anfang 20 erfuhr sie vom 1. Integrativen Journalismus-Lehrgang bei dem Menschen mit Behinderung das journalistische Handwerk erlernen. „Schreiben und Reden – das kann ich“, dachte sie sich. Sie bewarb sich und wurde genommen.
Jasna Puskaric: