Jasna Puskaric: Ja, die WAG ist tatsächlich kein Baby mehr, kein Teenager, sondern eine ausgewachsene Frau, möchte ich jetzt einmal sagen. Was der WAG tatsächlich gelungen ist aus einem Projekt der damaligen Behindertenschillingmilliarde im Jahr 2002: das war die Persönliche Assistenz am Arbeitsplatz -  für eine Handvoll Menschen in Wien das anzubieten und 2 Jahre später aufgrund unserer Erfahrungen, aufgrund unserer Erfolge, die wir auch zeigen konnten.

Weil Kundinnen konnten studieren, konnten am ersten Arbeitsplatz Fuß fassen. Aufgrund dieser Erfahrungen ist eine bundesweit einheitliche Richtlinie entstanden. Ich glaube, das ist ein ganz wichtiger Punkt, weil das die erste Assistenzregelung damals war, die in gesamt Österreich  den Zugang zur Persönlichen Assistenz am Arbeitsplatz einheitlich geregelt hat.

Jasna Puskaric: Das ist einer der nächsten Meilensteine, die wir verfolgen, dass der Zugang zur Persönlichen Assistenz für alle weiteren Bereiche: das heißt Aufstehen, Grundbedürfnisse, Arztbesuche, Haushalt, Freizeitgänge – dass das einheitlich und bedarfsgerecht abgesichert wird.

Das ist ganz wichtig. Und im besten Fall mit einem Rechtsanspruch, weil es nicht sein kann, dass Menschen mit Behinderung immer zittern müssen: kriege ich die Assistenz, die ich brauche oder nicht. Es muss abgesichert sein, es ist ein Menschenrecht und dafür kämpfen wir.

Jasna Puskaric: Es ist uns vor einigen Jahren etwas Gutes gelungen: Dass das Berufsbild Persönliche Assistenz im Kollektivertrag der damals PAX hieß und jetzt SWÖ – also Kollektivvertrag der Sozialwirtschaft Österreich festgelegt wird. Ich glaube einer der nächsten Meilensteine wird sein, dass wir österreichweit die Förderungen brauchen, damit jede Persönliche Assistentin in Österreich angestellt und dadurch abgesichert werden kann.

Sandra Knopp: Also viele Ziele für die erwachsene WAG.

Jasna Puskaric: Ja absolut und ich bin mir sicher, wenn wir die erreicht haben, fallen uns noch ganz viele andere Ziele ein.

Sandra Knopp: