Folge 53: Endlich Mama sein! Eva Marias Weg zum Muttersein als Doku

von Christoph Dirnbacher

Wir haben ganz viele soziokulturellen Elemente probiert während der Erarbeitung der Filmmusik. Also Isabel und ich, wir haben ganz viel Input reingebracht, wir haben mit Bläsern gearbeitet. Wir haben mit Streichern gearbeitet und es hat sich nie richtig angefühlt. Wir haben auch aus Eva-Marias Background versucht uns was zu bauen dafür. Sie kommt vom Land, sie kommt von Oberösterreich und versucht davon zu inspirieren und es hat nie zu ihr gepasst. Und dann gab es da irgendwie so einen ganz frustrierenden Moment, wo ich gesagt habe, Isi, es ist großartige Musik, aber sie passt nicht.

Und dann hat sie sich eine Woche lang nicht meldet und dann war das plötzlich da und es hat einfach gepasst. Also ich weiß nicht genau, wie sie dahin gekommen ist, sie weiß es selbst nicht, aber es war aus so einer Arbeitswut heraus, in der das entstanden ist. Aber ich finde das Eva-Maria sehr pragmatisch ist aber auch ein optimistisches Wesen. Am besten auch ohne diese soziokulturellen Markierungen untermalt werden kann.

Christoph Dirnbacher: Wie würdest du das mediale Bild von Menschen mit Behinderung beurteilen? Denn in einem Gespräch hast du erwähnt, dass du eigentlich die behinderten politischen Fragen Eva-Maria überlässt. Deshalb würde ich den Filmemacher fragen, wie er das Bild von Menschen mit Behinderungen in den Medien wahrnimmt.

Lukas Ladner: Also mein Eindruck ist, dass Menschen mit Behinderung gerne in diese zwei Extreme gestellt werden zwischen arm und unfähig und Übermenschen. Und ich glaube, das ist so ein bisschen das Problem. Es gibt da keinen normalisieren Blick, also man kann nur, filmisch gesehen, mit Mitleid auf sie blicken oder sie werden komplett überhöhen. Ich glaube aber, dass es für ein gesundes Selbstbild auch diese Mitte braucht. Den unter Anführungszeichen normalen Menschen, der einfach sein Leben leben muss, mit allen Hürden und aber auch mit allen Höhen. Und die Seite oder der Teil kommt mir viel zu wenig vor.

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