Inhalt:
.Folge 53: Endlich Mama sein! Eva Marias Weg zum Muttersein als Doku
Und mit der Eva- Maria zusammen haben wir dann eigentlich, da ist es schnell so reger Austausch entstanden über Filme, weil sie das, glaube ich, sehr genossen hat, dass da plötzlich wer mit Filmexpertise war und wir haben gemeinsam sehr viele Filme angeschaut, wo Menschen mit Behinderung im Zentrum standen. Und was uns dann sehr schnell aufgefallen ist, dass eigentlich die Erzählung immer dieselbe ist. Die Behinderung steht im Mittelpunkt und ist der zentrale Konflikt, der den ganzen Film lenkt. Und das ist natürlich ein sehr einseitiger Blick darauf.
Und da ist dann schon die Idee entstanden, mal ein Film zu erzählen mit Menschen mit Behinderung, die aber nicht die Behinderung im Mittelpunkt haben. Ich wollte Eva-Maria überreden, dass sie die Hauptrolle spielt, aber sie wollte nie. Und nach einem dreiviertel Jahr, nachdem ich bei ihr angefangen habe zu arbeiten hat sie uns dann, also uns Assistentinnen und Assistenten von ihrem Plan erzählt, dass sie ein Kind plant. Da bin ich sofort drauf aufgesprungen. Ich fand das einfach irrsinnig spannend und es war auf einer dokumentarischen Ebene genau das, worüber wir so oft gesprochen haben.
Das hat dann eine Zeit lang gedauert, die Eva-Maria zu überreden, aber das habe ich dann auch noch geschafft. Und dann bin ich ihr über drei Jahre mit der Kamera hinterhergelaufen.
Christoph Dirnbacher: Was waren die Herausforderungen bei diesem Dreh? Du hast mehrfach angesprochen, dass du mehrere Rollen zur selben Zeit erfüllt hast. Einerseits Filmemacher, andererseits Kameramann und gleichzeitig auch Persönlicher Assistent. Wie ging es dir mit dieser Doppelrolle oder besser gesagt Mehrfachrolle
Lukas Ladner: Lustigerweise war es meistens gar nicht die Schwierigkeit, zwischen diesen Aufgaben zu springen. Natürlich, es ist erhöhte Belastung gewesen, aber eine, wo man ganz schnell einen gemeinsamen Rhythmus gefunden haben, mit dem das geht. Die Schwierigkeit ist es dann doch auch, eine gewisse Distanz zu behalten, weil ich der Ansicht bin, dass Dokumentarfilm schaffen immer auch dann so richtig funktioniert, wenn man zu den Protagonistinnen oder wenigstens zu den Inhalten eine bestimmte Distanz aufrechterhalten kann, damit man die auch einordnen kann.