Seitenanfang:

Link zum InhaltLink zum MenüLink zur Suche

Inhalt:

Rubrik: Lesen statt Hören
21. Juli 2022

Folge 54: Anna Marton: Alles außer gewöhnlich: Über die Potenziale von Neurodiversität am Arbeitsmarkt

von Udo Seelhofer

Udo Seelhofer: Es ist immer ein bisschen hollywoodisiert dann quasi.

Anna Marton: Ja, danke du hast es ein bisschen diplomatischer ausgedrückt, das ist es was ich sagen wollte, ja.

Udo Seelhofer: Und wenn du mal nicht für Specialisterne unterwegs bist, was machst du sonst so? Welche Musik hörst du, erzähle einmal.

Anna Marton: Was für Musik höre ich? Man könnte sagen quer durch den Gemüsegarten. Aber wenn man ein paar Genre einfangen will, ist es ganz sicher Jazz. Wahrscheinlich ein Stück weit auch Swing, elektronische Musik. Es kommt ganz drauf an was ich gerade tue. Also wenn ich konzentriert arbeite, mag ich es nicht so gerne, wenn mir jemand reinredet.

Das heißt, dann ist es Musik ohne Vocals, also ohne Gesang, weil ich am Ende zuhöre, was denn Derjenige singt oder Diejenige singt. Und das funktioniert im Arbeitskontext schwierig. Ansonsten habe ich einen Hund, mit dem ich mich hauptsächlich draußen bewege. Ein Lagotto ist es und die sind bekannt für Fährtensuche, das heißt Streifzüge und Fährtenlesen ist dann ein spannendes Hobby. Ich habe auch noch fünf Kinder, die zum Teil schon erwachsen sind, aber auch ihre Interessen mit mir teilen.

Udo Seelhofer: Zunächst einmal würde ich gerne wissen, bei einem Menschen, der jetzt gerade eben seine Diagnose quasi bekommen hat, was würdest du dem raten, was er als nächstes machen soll?

Anna Marton: Vielleicht noch mal zu Specialisterne. Wir haben uns mittlerweile geöffnet dem gesamten Spektrum, also den ganzen neurodivergenten Spektrum. Und ich würde jeder Person empfehlen, die ihre Diagnose erhalten hat, sich in Beratung zu begeben, wenn die nicht klar sind, die persönlichen Interessen und Stärken herauszufinden beziehungsweise welche Möglichkeiten bieten mir diese Erkenntnisse jetzt, um mich besser zu verstehen?

Wie funktioniere ich im Kontext, in Bezug auf meinen Beruf oder Ausbildung? Beziehungsweise welche Potenziale stecken dahinter und was setze ich jetzt? Das kann einerseits psychologische Beratung sein, aber es können natürlich auch, wie wir das anbieten, Assessment sein in Bezug auf beruflichen Kontext oder Ausbildungskontext.

Für was bin ich mit meiner Diagnose, mit meinen Stärken, mit meinen Interessen besonders talentiert geeignet? Welche Potenziale stecken in mir, die ich jetzt gezielt entwickeln kann? Das würde ich jemanden empfehlen. Und meistens ist eine psychologische Begleitung ein guter Rat, um das, was Glaubenssätze, die man über Jahre aufgebaut hat, erfolgreich loszulassen.


Link speichern auf:addthis.comFacebookYiggItMister Wongstumbleupon.comdel.icio.usMa.gnoliaask.comdigg.comTechnoratiYahooMyWeblive.com
Seitenanfang