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.Freak-Magazinsendung (12.6.2005)
Die westlichen Verfassungen und Menschenrechtskonventionen stellen Menschen unabhängig von Geschlecht, Alter, Rasse und Behinderung "rechtlich gleich". Damit hat aber noch niemand ein "gleiches Recht". Denn gleiche Rechte werden erst durch den jeweils nationalen Gesetzgeber unter Beachtung der nationalen, politischen, gesellschaftlichen Werte und wirtschaftlichen Möglichkeiten eingeräumt. Aber selbst wenn jemand ein so gesetzlich "verbrieftes" Recht hat, muss er es im Einzelfall erst durchsetzen. Also - darum kämpfen.
Gleichstellung ist also ein Bereich, der mut- und kampferprobt umstritten ist und bleibt. Warum? Weil allen Gleichstellungsforderungen und Gleichstellungsnormen bis heute kein gesellschaftlicher Wert der Gleichheit aller Menschen zugrunde liegt. Jeder müsste bei sich selbst anfangen, den anderen gleich wert zu halten wie sich selbst.
Dann müsste niemand mehr Achtung fordern, dann wäre die Würde jedes Menschen unantastbar und unbestritten. Dann würde niemand dadurch behindert, dass andere Menschen ihn für behindert halten.
Jeder will und soll vor Gott und den Menschen gleich sein. Erst wenn wir den wahren Sinn dieses "Gleich-Seins" als Grundlage eines glücklichen Lebens erkennen, können wir in unserem Leben und unserer Welt Frieden finden.
Musik: "Necessary", Wood
Sprecherin: Ich bin für die Gleichstellung der Männer: In der letzten, verkürzten Regierungsperiode, wurde ein Novum eingeführt: Ein "Männerminister". Die jetzige Regierung ist zum Frauenministerium zurückgekehrt. Bisher stand der Bedarf an einem "Frauenministerium" als Symptom für Ungleichbehandlung von Frauen in der Gesellschaft und Wirtschaft. Die Schere zwischen Männer-und Fraueneinkommen hat sich in diesen Regierungsperioden nach weiter geöffnet.
Frauen können heute studieren, genauso wie Männer. Sie sind in den höheren Bildungseinrichtungen in der Überzahl. Und doch - die Elitenposten werden meist in den Netzwerken der Männerzirkel vergeben. Unsere Regierung, die Führungsspitzen internationaler Konzerne und Finanzmärkte, Höchstrichter und Delegierte in Internationalen Organisationen - sind großteils Männer. Frauen finden sich häufig in der 2.Linie. Sie unterstützen, helfen, organisieren, vollziehen, halten den Mitarbeiter-und Kundenkontakt und sind verantwortlich. Sie können kaum hoffen, selbst jemals an der Spitze zu stehen. Ausnahmen bestätigen die Regel.