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.Freak-Magazinsendung (16.1.05)
O-Ton, Kalbeck: ?Maus und Tastatur ist eigentlich eine Übergangslösung. Dass es gerade Maus und Tastatur ist, ist mehr oder weniger ein Zufall. Die Maus wurde vor über 20 Jahren erfunden, die Tastatur ist so alt wie die Schreibmaschine. Das heißt, dass wir diese beiden Interfacekomponeneten diese beiden Eingabegeräte haben, ist ein reiner Zufall und ist ein Schritt in der Entwicklung interaktiver Systeme und es gibt natürlich vieles, das viel effizienter sein kann.?
Sprecher: Eine zentrale Frage ist hier, ob die Entwicklung von Systemen, die die Computersteuerung revolutionieren, in den nächsten Jahren überhaupt als realistisch betrachtet werden kann: (ca. 15 sec)
O-Ton, Kalbeck: ?Ich halt die Entwicklung, dass das in den nächsten - ich sag einmal- Jahren machbar wird für sehr, sehr realistisch. Aus dem ganz einfachen Grund, weil erstens jetzt bereits alle Technologien die dafür nötig sind etabliert sind und verfügbar sind. Weil auf der zweiten Ebene es eine ganz ganz starke Bestrebung gibt sogenannte ?opensource packages? und Systeme für genau die Technologien die man dafür braucht zu entwickeln und es gibt es bereits. Der Vorteil von opensource ist doch, dass es frei Verfügbar ist, das jeder daran weiterarbeiten kann. Und der dritte Punkt ist, dass diese Technologien, auch die Hardware ? und das ist der größte Knackpunkt ? immer billiger wird. Was braucht man dafür, man braucht Kameras dafür, man braucht gute Mikrofone dafür, all diese Dinge werden immer billiger weil sie immer weiter und breiter verwendet werden, und standardmäßig in Computern verfügbar sind. Und genau dadurch kann man davon ausgehen, das in den nächsten Jahren diese Systeme so billig sind, dass sie sich wirklich jeder leisten kann, und das es auch Anwendungen kommen wo es ? man könnte fast sagen ? als Nebenprodukt Lösungen entstehen die genau das ermöglichen.?(1:08)
Sprecher: Die Steuerung eines Computers könnte sich also in Zukunft aus einer Mischung aus Sprachsteuerung und Augensteuerung zusammensetzen.
Technisch gesehen ist eine Augensteuerung einfach zu bauen. Eine Kamera erkennt die Augenbewegungen des Users und das Betriebssystem führt auf bestimmte Kommandos verschieden Aktionen aus. Öffnet heute ein doppelter Mausklick eine Datei könnte es schon bald ein dreifacher Augenaufschlag sein der diese Funktion aufruft. (ca. 25 sec)
Eine weitere Lösung wäre der Einsatz der Sprache. Direkt gesprochene Kommandos könnten hier den Computer steuern. (ca. 10 sec)
O-Ton, Kalbeck: Die zweite ganz, ganz wichtige Technologie, die hier entsteht, ist Spracherkennung, was technologisch schwer ist, der Vorteil ist allerdings, der aufwendige Teil liegt hier nicht in der Hardware die wiederum teuer ist, sondern in der Software, Das Mikrofon ist da, die Rechenleistung ist da. Das heißt, in dem Moment, wo die Software zur Spracherkennung besser wird, und das wird sie laufend, und viele, viele Unternehmen investieren darin sehr viel Geld, ist es auch sehr wahrscheinlich, dass es Systeme geben wird, womit man den ganzen Computer mit der Sprache steuern kann, und zwar mit geringem Training.?