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.Freak-Magazinsendung (16.1.05)
Bezirk.
Die Fahrschule Columbus beschäftigt sich schon in der dritten Generation mit der Ausbildung von bewegungsbehinderten Fahrschülern, und es existiert eine große Anzahl von Schulfahrzeugen, die es auch schwerst behinderten Menschen möglich macht, den Führerschein zu erwerben.
Wie sieht nun der erste Schritt in Richtung Mobilität aus?
O Ton: Dazu muss man eine Probe am Fahrzeug durchführen eine Sitzprobe zunächst einmal im Garagenhof und ausprobieren welche Bedienungseinrichtungen sie auch wirklich betätigen kann und letzte Klarheit bekommt man erst, wenn am Übungsplatz Fahrversuche unternommen werden. Da müssen verschiedene Bedienungsvarianten ausprobiert werden und jene bei denen es am besten funktioniert bei der bleibt man. (27 sec)
Sprecherin: Bei den Bedienungsvarianten gibt es eine große Palette von Hilfestellungen, denn was man mit den Beinen nicht machen kann, muss man natürlich mit den Händen ausgleichen.
Am einfachsten und natürlich auch am kostengünstigsten sind die mechanischen Umbauten. Das ist zum Beispiel ein Lenkraddrehknopf, den kann man sich so vorstellen: ein normales Lenkrad und auf dem Lenkrad ist ein Türknauf befestigt, mit dem man das Lenkrad drehen kann, ähnlich wie bei einem großen LKW. Umfangreichere Umbauten sind zum Beispiel der Gasring, vorstellbar wie ein zweites Lenkrad hinter dem ersten oder auch der Handbremshebel. (38 sec)
O Ton: Und es gibt dann auch die Joysticklenkung, bei der man also nur mit millimeterweiser Bewegung nach links und nach rechts volle Lenkausschläge aber auch behutsame und gefühlvolle Lenkradkorrekturen durchführen kann. (13 sec)
Sprecherin: Auch hier gibt es unterschiedliche Bedienungsvarianten. Den 2-Wege Joystick, bei der eine Hand bremst und Gas gibt und mit der anderen ein Minilenkrad bedient wird; es gibt auch einen 4 Wege Joystick: (13 sec)
O-Ton: Der 4 Wege Joystick erfordert den allergrößten Trainingsaufwand weil, es ist zwar die im Prinzip eine Steuerung wie sie auch bei Elektrorollstühlen verwendet wird aber durch die wesentlich höheren Geschwindigkeiten des Kraftfahrzeuges ist sowohl das Lenken als auch die Gas und Bremsdosierung unvergleichlich schwieriger und heikler und der Trainingsaufwand ist hier erfahrungsgemäß am Allergrößten. (27 sec)
Sprecherin: Doch ist jedes Auto geeignet, dass es von Menschen mit Behinderungen verwendet wird, oder kommen nur bestimmte Marken in Frage? (8 sec)
O-Ton: Im Prinzip wäre jedes Auto geeignet, aber de facto sollte man ein Fahrzeug erst anschaffen, wenn man mit der Umbauwerkstätte Kontakt aufgenommen hat, denn nicht in jedes Fahrzeug lassen sich alle Einrichtungen problemlos einbauen. und man muss auch bedenken dass dann ohne Hilfe das Aus und Einsteigen aus dem Fahrzeug möglich sein muss und das geht praktisch nur bei größeren Fahrzeugen die also vom Typ eines Vans sind dort kann man allen Falls wenn es nicht anders geht eine Rampe einbauen und mit dem Rollstuhl direkt ins Fahrzeuginnere fahren. (45 sec)