Inhalt:
.Freak-Magazinsendung (Mai 2004)
1: Christine Spazierer: Backstage barrierefrei?
2: Walter Lindner im Gespräch mit Nassim Ghawidel: Der Verein »Austrian Swimming Desabled« organisiert finanzielle Unterstützung für behinderte Schwimmer und Schwimmerinnen.
3: Gerhard Wagner: Freak-News
Signation
Moderation, Gerda Ressl: Herzlich willkommen zu einer Magazinsendung von Freak-Radio. Sie hören heute von einem Verein, der sich bemüht, behinderten Schwimmern und Schwimmerinnen eine Teilnahme bei den heurigen Paralympics zu ermöglichen. In den News am Ende unserer Sendung erfahren Sie heute Nachrichten aus Österreich, Deutschland und Großbritannien und am Schluss der Sendung haben wir noch einen Freak-Tipp für Sie parat.
Im ersten Teil der Sendung schildert die Rollstuhlfahrerin Christine Spazierer sehr persönlich, wie es ihr bei einer Backstage-Veranstaltung im ORF-Zentrum Küniglberg ergangen ist. Ihr Text wird von Gerhard Wagner gelesen.
Am 17. März hat sie sich entschlossen, an solch einer Back-Stage-Führung teilzunehmen. Es gab eine bunte Gruppe Wissbegieriger aus Oberösterreich, Bayern und aus anderen Winkeln der näheren Umgebung. Bei der Fülle von Teilnehmern bedurfte es einer gewissen Ellenbogentechnik, um in die relativ kleinen Studios zu gelangen.
Doch auch die Führung an sich lief für Frau Spazierer nicht immer barrierefrei ab, Wie Sie selbst gleich hören werden, versperrten zunächst Stufen den Weg. Nach einiger Zeit kam zwar Hilfe, aber mit einem 100 Klio schweren Elektrorollstuhl hinauftragen zu werden, ist nicht ganz ungefährlich für alle Beteiligten. Und die Helfer wissen meistens nicht, wie sie den Rollstuhl anpacken sollen...
O-Ton:
Man hört, dass es bei der Führung an einer Stelle Stufen gibt. Einige Zeit danach kommen mehrere Männer und wollen den Rollstuhl hochheben. Man hört verzweifelte Schreie der sprechbehinderten Rollstuhlfahrerin, weil sie den Rollstuhl offenbar an der falschen Stelle angepackt haben und ihr möglicherweise weh getan haben. Schließlich, mit vereinten Kräften, wird der Rollstuhl über Stufen getragen.
Einen Nachteil gab es für jene, die in dem kleinen Raum des Studios keinen Platz gefunden haben: Ich habe mir daher im Nebenstudio alles genau und in Ruhe angesehen.
Ein Erlebnisstudio bot den Teilnehmern die Gelegenheit, sich als Berichterstatter von Skirennen, Modeschauen und ähnlichem vor einem Bildschirm zu produzieren. Das Ergebnis wurde anschließend auf einem größeren Monitor - zur Erheiterung aller - überspielt.
O-Ton:
Man hört Teilnehmerinnen dieser Führung eine Modeschau kommentieren. "Man sieht wieder Bein....die Röcke werden immer kürzer... Die Farbe des Schuhs passt nicht zum Kleid... ah, jetzt kommen die Männer, Striptease...."
Über die Anfänge des Radios in den 20er-Jahren des vorigen Jahrhunderts wussten die älteren Teilnehmer besser Bescheid als die ORF-Dame. Sie gab selbst zu, dass man ihr den Text vorgegeben hatte, schade! Schlager aus dieser Zeit - überspielt auf alten Schellacks - waren ein kleines Trostpflaster.
Als ich durch lange, enge Gänge mit einem "Türöffner" in kleineren Aufzügen der Gruppe nachfuhr, stellte ich ernsthaft Überlegungen an, wie ein Neubau aussehen könnte - auf jeden Fall funktioneller!