Inhalt:
.Freak-Magazinsendung (Mai 2004)
----
3: Das Filmstudio MGM Deutschland will die Untertitelung vieler DVDs einsparen.
Nach finanziellen Verlusten für das Filmstudio Metro-Goldwyn-Mayer (MGM) im Jahr 2003 wird jetzt nach Möglichkeiten zu sparen gesucht.
Doch mit der Entscheidung, einen Teil seiner hiesigen DVDs künftig ohne deutsche Untertitel zu veröffentlichen, stößt MGM bei hörbehinderten Filmfans auf massive Kritik.
Auf dem Internetportal für Gehörlose und Schwerhörige namens Taubenschlag wird die Untertitelung auf ALLEN DVDs weiterhin als Selbstverständlichkeit eingefordert. Auch der Deutschen Gehörlosenbund bedauert die Entscheidung von MGM. Immerhin leben nach Angaben des Gehörlosenbundes in Deutschland ca. 1,2 Millionen hochgradig schwerhörige und gehörlose Menschen, die sprachliche Informationen auch mittels technischer Hilfsmittel nicht verstehen können und daher lesen müssen.
Die Einsparung bedeute einen krassen Rückschritt in der Bemühung um Integration und gleichberechtigte Teilhabe führt der DGB weiter aus und rät MGM eindringlich, die Entscheidung nochmals zu überdenken.
Behindertenverbände in Deutschland haben bereits eine Kampagne gestartet, um gegen MGM Deutschland zu protestieren.
----
4: Nach Angaben des Sozialministeriums wird es in den nächsten Jahren in Österreich eine Offensive für die barrierefreie Benutzung der Bahn geben. Im Zuge der Bahnhofsoffensive wird die aktive Mitarbeit von Behindertenverbänden sowohl während der Planung als auch nach Fertigstellung in einem Follow-up-Verfahren angestrengt. Letzteres soll Gewähr leisten, dass Planungsmängel bei weiteren Bahnhofsplanungen bereits im Vorfeld vermieden werden können.
Auch im Bereich der Zugsgarnituren sieht das Sozial- und Verkehrsministerium Handlungsbedarf. Allerdings werde es noch einige Jahre dauern, bis es wirklich zu einem flächendeckenden Einsatz barrierefreier Zugsgarnituren kommen kann, schränkt Sozialminister Herbert Haupt ein.
Jüngst hat es bei der Anschaffung von Talent-Zugsgarnituren durch das Land Wien scharfe Proteste von Behindertenorganisationen gegeben, weil die angebliche Barrierefreiheit keineswegs eine barrierefreie Fahrt für behinderte Menschen ermöglicht, lautet etwa die Kritik des ÖAR.
---
5: In Deutschland wollen Abgeordnete die Sterbehilfe legalisieren.
Während Österreich weiterhin auf Sterbebegleitung, Familienhospizkarenz und schmerzlindernde Medizin, also Palliativmedizin setzt, wird im Deutschen Bundestag ein »Gesetz zur Autonomie am Lebensende« vorgelegt.
Demanch planen Abgeordnete von SPD, Grünen und FDP einen Entwurf für ein Gesetz zur Legalisierung aktiver Sterbehilfe. Ob die erforderliche Anzahl von 31 Abgeordneten dieses Gesetz tatsächlich unterstützen werden, ist allerdings noch nicht sicher. Nach Informationen der "Berliner Zeitung" wollen bis zu 20 SPD-Abgeordnete, fünf bis zehn Liberale und fünf Grüne diesen Antrag unterstützen.