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.Freak-Neujahrs-Magazinsendung 2006
Im Vergleich zur Veranstaltung sind das sehr geringe Kosten und deshalb haben wir durchgesetzt, dass in der Josefstadt solche geringen Maßnahmen aus dem Kulturförderungsbudget zusätzlich gefördert werden können.
Freak-Radio: War es eigentlich sehr schwierig, diese Maßnahmen im achten Bezirk durchzubringen? Sie haben ja keine Mehrheit und Sie sind darauf angewiesen, auch bei anderen Parteien Zustimmung zu finden. Ist man da auf offene Ohren oder eher auf Skepsis gestoßen?
Daniel Sokolov: Es war am Anfang sehr viel Erklärungsbedarf notwendig, denn das erste Argument war: Naja, man kann ja nicht für alle Menschen mit Behinderungen jetzt immer alles machen. Das ist auch nicht unsere Absicht gewesen.
Wir haben es geschafft, das den anderen Fraktionen zu erklären, haben uns auf einen Kompromiss geeinigt. Denn ursprünglich sind wir mit der Maximalförderung im Juni aufgetreten und haben gesagt: Es sollen überhaupt nur noch Veranstaltungen gefördert werden, die für EINE Gruppe von Menschen mit Behinderungen etwas tun.
Es ist uns nie darum gegangen - dass war die Befürchtung der anderen Fraktionen - dass jetzt jeder Kulturschaffende alles machen muss, sowohl die blinden als auch die mobilitätseingeschränkten oder die gehörlosen Menschen usw., das ist nicht das Anliegen.
Wir glauben, dass sich die verschiedenen Kulturschaffenden über die Zeit - natürlich nicht sofort, aber im Laufe der Zeit - ihre Schwerpunkte finden werden. Der eine Verein wird vielleicht mehr mit Blinden machen, der andere vielleicht mehr mit Gehörlosen, der Dritte vielleicht mehr mit Rollifahrern.
Diese Bedenken konnten wir also ausräumen. Was wir nicht durchsetzen konnten war, dass überhaupt nur noch Veranstaltungen gefördert werden, die für eine dieser Gruppen etwas tun. Es wird auch weiterhin Förderungen für herkömmliche Kulturveranstaltungen geben, die nicht auf Menschen mit Behinderungen Rücksicht nehmen, aber das ist durchaus ein Kompromiss, mit dem wir auch zufrieden sind.
Freak-Radio: Wenn jetzt irgendwelche Kulturschaffende Interesse daran haben, eben für Maßnahmen für blinde Menschen oder für Gehörlose oder auch für Barrierefreiheit zu sorgen, damit man auch mit dem Rollstuhl hinein kann, wohin kann man sich dann wenden, wenn man im achten Bezirk etwas veranstalten möchte?
Daniel Sokolov: Bitte einfach an die Bezirksvorstehung wenden, die ist am Schlesingerplatz im achten Bezirk. Auf der Website der Stadt Wien www.wien.at kann man da die Kontaktdaten raussuchen, da gibt es ein Formular für die Kulturförderungen, wo das auch alles erklärt ist wie das funktioniert und hier einfach zusätzlich drauf schreiben, welche Maßnahmen man mit welchen Kosten machen möchte.