Freizeit - freie Zeit

von Peter Singer

Musikbrücke

Und hier sind vor allem die Psychologie, die Soziologie, die Erziehungswissenschaften, die Sonder- und Heilpädagogik, die Arbeitsmedizin und Arbeitstherapeutik etc. aufgerufen, sich einmal das Bild des jungen schwerbehinderten Menschen richtig zu vergegenwärtigen.
Des Menschen nämlich, der zwar einerseits nicht ganz in das komplette Anforderungsprofil eines bestimmten Berufsbildes hineinpasst, der aber andererseits auch nicht gleich so unfähig ist, dass er nicht einmal die kleinste Leistung vollbringen könnte.

Gerade in unserer heutigen Zeit der Computer, des dazu passenden behindertengerechten Equipments, der vielfältigen Möglichkeiten von Internet, E-Mail, Telefon, Telefax etc. sollte es doch möglich sein, letztlich auch allen jenen zu einer gewissen Situation des Beschäf-tigt-, Gebraucht- und Gefordertseins zu verhelfen, die bis jetzt davon ausge-klammert blieben!

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Dazu bedarf es jedoch einiger grundlegender Veränderungen:
Vordringlichstes Ziel muss es zunächst einmal sein, sich vom Komplettbild eines jeweiligen Einzelberufes zu verabschieden.
Als neuer Denkansatz sollte hier gelten, nicht von einer bestimmten Leistungsvoraussetzung für eine berufliche Eingliederung auszugehen, sondern für die Nutzung einzelner noch vorhandener Fähigkeiten eine Verwendungsmöglichkeit zu kreieren!
Und selbst wenn dabei nur minimale Arbeitsleistungen herausschauten, so sollten sie sowohl erbracht werden dürfen, als auch entsprechende Berücksichtigung finden!
Ist doch das ein wesentlicher Aspekt für die Selbstbestätigung eines Menschen - besonders, wenn bei ihm eine Behinderung vorliegt, und sich sein Image ohnedies nicht im obersten Bereich der gesellschaftlichen Werteskala befindet!

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Hand in Hand mit dem zuvor erwähnten Aspekt muss es aber auch zu einer Änderung am sozialversicherungs-rechtlichen Sektor kommen.
Ohne an der Stelle allzu fachlich werden zu wollen, seien nur die verschiedenen Arbeits- und Dazuverdienst-Verbote bei Bezug von Sozialhilfe, Waisenrente etc. genannt, die endlich wegfallen müssen (Freak-Radio berichtetete bereits darüber. Sie können das auf der Homepage freak-radio.at nachlesen).
Denn Menschen mit Behinderungen zwar durch die Zuerkennung der genannten Sozialleistungen finanziell »nicht ganz im Regen stehen zu lassen«, ihnen aber damit jegliche Entfaltungs- und Weiterentwicklungschance zu nehmen, das ist unmenschlich!

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