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.friday lecture day: „Barrierefrei?!“
Die internationale Tagung „Barrierefrei?! – Perspektiven der Disability und Gender/Queer Studies auf die Hochschullandschaft“ fand am 28. Jänner 2011 in der Aula am Campus der Universität Wien statt. Freak-Radio war vor Ort.
Anliegen der gemeinsamen Veranstaltung des Center for Teaching and Learning / CTL und des Referats Genderforschung war es, Diskussionsstränge der internationalen und interdisziplinären Disability Studies vorzustellen, die zur Sensibilisierung für Perspektiven und Fragestellungen der Disability, Gender und Queer Studies als Querschnittsthematik beitragen.
Disability, Gender und Queer Studies sind international etablierte Forschungsbereiche. Gemeinsam ist den Studies vor allem ihre interdisziplinäre und kulturwissenschaftliche Orientierung sowie ihre Kritik an Macht, Normen und Normierungen. Queer Studies stellen die Repräsentation des zweigeschlechtlichen Körpers und eines ihm innewohnenden heterosexuellen Begehrens als angeblich naturgegebenes Faktum in Frage.
Die Disability Studies machen explizit, dass auch Behinderung – meist verkörpert und als Abweichung von der Norm (Nicht-Behinderung) gedacht – nicht als so genannte Tatsache der Natur aufzufassen ist. Ein weiterer wichtiger Kritikpunkt ist die oft stillschweigende Auslöschung des Geschlechts (Gender) und der Sexualität von Menschen, die als behindert aufgefasst werden.
Der friday lecture day zeigte, wie wichtig es ist, Fragen von Behinderungen aus sozialen und kulturellen Perspektiven zu durchleuchten und kritisch zu hinterfragen. So kommen vorherrschende Mechanismen von Ausgrenzung und Barrieren zum Vorschein.
Mehr über Disability Studies in den USA und Europa sowie über das Bild von behinderten Menschen in den Medien erfahren Sie in zwei Freak-Radio Sendungen, die am 1. und am 29. März 2011 ausgestrahlt werden.
Am Rande des Kongresses haben wir Interviews mit zwei Experten aufgezeichnet:
Anne Waldschmidt, die erste Professorin für Disability Studies in Deutschland (Universität Köln) sowie Leiterin der internationalen Forschungsstelle Disability Studies (iDiS), diskutiert die Bedeutung der internationalen und interdisziplinären Disability Studies für die akademische Lehre.
Robert McRuer, Professor an der George Washington University und international bekannter Theoretiker, befasst sich mit den wechselseitigen Beziehungen und Spannungen zwischen Disability und Queer Studies.