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Rubrik: Lesen statt Hören
09. Juli 2006

Gleichstellung für schwerhörige Menschen

von Gerhard Wagner

Alfred Sturmer: Bei der Halle F in der Wiener Stadthalle wurde eben die gesamte Halle ? also über 2000 Sitzplätze ? mit modernster Induktivtechnologie ausgestattet, das heißt, egal auf welchen Platz sich der Schwerhörige setzt, er hat überall sozusagen gleich gute Empfangsverhältnisse in einer Qualität, die weit über den Minimalvorgaben der Norm liegt. Wir haben dort einen Frequenzbereich bis über 6,5 KHz und das wird auch von den Schwerhörigen sehr gut und freudvoll angenommen wie es also auch das Feedback immer wieder beweist.

Moderation: Kommen wir noch auf ein paar Positivbeispiele, denn die sollten wir ja auch ansprechen. Auch das Lugner-Kino hat eine Induktionsanlage, die auch gewürdigt wird?

Alfred Sturmer: Das ist richtig. Lugner hat in seinem neuen Kino in allen elf Kinosälen eine induktive Höranlage modernster Technik vorgesehen. Das ist nach meinem Wissen das einzige Kino oder der einzige Kinokomplex im gesamten deutschsprachigen Raum, der über eine solche Anlage verfügt. Und natürlich wird auch das von den Schwerhörigen sehr gut angenommen weil sie eben den Ton in einer schwerhörigengerechten Form optimal hören können.

Moderation: Und jetzt noch ein Geheimtipp für den Sommer: Es gibt das Kinofestival am Rathausplatz, das bei freiem Eintritt Opern und andere Aufführungen bringt, meistens mit klassischer Musik, und das hat auch eine Induktionsanlage, das heißt, da kann man auch hingehen und sich das in guter Qualität anhören?

Alfred Sturmer: Das ist richtig, das ist heuer bereits das vierte Mal, dass der vordere mittlere Block mit weit über 300 Sitzplätzen induktiv ausgestattet ist, das heißt auch hier können Schwerhörige die Filme in optimaler Qualität genießen und eben ohne Nebengeräusche von der Umgebung den Film, aber auch Live-Events, die dort ja während des Festivals stattfinden, optimal mitverfolgen.

Moderation: Auch für Menschen mit Sehbehinderung gibt es dort Programme in Brailleschrift, also das Rathausfestival, das noch bis Ende August geht, ist für Menschen, die schlecht hören oder nicht sehen, gut ausgestattet.

Alfred Sturmer: Ein kleiner Wehrmutstropfen ist dabei: Es ist der Stadt Wien hoch anzurechnen, dass sie das machen, aber es wird nicht beworben! Dass es die Anlage dort gibt ist ein Staatsgeheimnis, das scheint weder auf den Programmen auf noch scheint es auf der Website auf, wie das leider Gottes so oft der Fall ist: Es wird zwar irgendwas gemacht, aber das Ganze ist also irgendwo eine geheime Angelegenheit.


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