Heiße Eisen der Accessibility

 

Aber ich glaube, dass die Benutzeragenten, Browser, aber auch intelligentere Versionen von Browsern, die eigentlich mehr tun können, mehr die Präferenzen, die Profile, den momentanen Status: Heute ist ein regnerischer Tag, vielleicht will ich da andere Sachen im Internet sehen - oder ich bin schlechter drauf, ich weiß nicht, aber dass die Browser noch immense Potentiale haben, sich besser an den Benutzer anzupassen und auch mehr den Inhalt zu verarbeiten und zu präparieren. Ich glaube, Benutzeragenten werden interessant und mobiles Web.

Moderator: Bei dir muss ich eine Zusatzfrage stellen: Warum hast du WAI ARIA nicht erwähnt? Ist das dann schon Standard oder gefloppt?

Shadi Abou-Zahra: Ich glaube WAI ARIA wird bis dann schon längst gekocht sein. Die Frage ist, wieviel davon im HTML 5 implementiert sein wird, wieviel davon noch als Stand-Alone bleiben wird.

Ich glaube, das wird kein heißes Thema mehr sein, es wird wie das alte Attribut, das wir alle hoffentlich selbstverständlich haben - oder uns noch ärgern, dass es nicht implementiert wird. Aber wir werden nicht besprechen, ob es jetzt kommt oder nicht, das wird gegeben sein.

Eva Papst: Ich glaube, drei Dinge werden wichtig sein: Ich spiele gleich einmal beim Ersten den »Advokatus Diaboli«: Wir haben 1997 begonnen, intensiv über semantisches Web, über Struktur, über Markup zu reden - wir tun es heute noch immer. Das sind sage-und-schreibe acht Jahre! Daher glaube ich, dass wir auch 2012 noch immer über die Themen reden werden, die wir heute besprochen haben, weil es ganz einfach immer welche geben wird, die noch auf dem Weg zur Barrierefreiheit sind.

Zweitens glaube ich, dass uns Tomas Caspers einen Vortrag über eine Technologie bescheren wird, die wir heute sicher noch nicht kennen. Das brauche ich, glaube ich, nicht zu begründen.

Und drittens glaube ich, und das klingt jetzt wie ein Scherz, ist aber keiner: Ich werde in der Straßenbahn sitzen und mit meinem Mobiltelefon über meine Webseite versuchen, die Waschmaschine einzuschalten. Und warum werde ich das tun? Weil - und das möchte ich hier anschließen - unsere Alltagstechnologien in Zukunft mindestens ebenso unzugänglich werden, wie es einige der Webseiten heute sind. Viele der Geräte, gerade bei Waschmaschinen, werden nur mehr über Display bedient. Wenn ich dann eine Webseite habe, wo ich dann mit ordentlichen Applikationen - und das ist durchaus auch mein Wunsch - eingreifen kann, dann habe ich wieder eine Möglichkeit, meinen Haushalt zu führen.

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