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Rubrik: Lesen statt Hören
09. August 2016

Ich war dort - Wien

von Christoph Dirnbacher und Sandra Knopp

Norbert Kettner: Ich sehe da oft sogar den Bedarf weniger bei den baulichen Maßnahmen. Ich glaube da liegen wir ganz gut. Eher bei so einer Selbstverständlichkeit, dass man im öffentlichen, aber auch im privaten Raum, zum Beispiel in Gaststätten oder in der Hotellerie, sagt: Das ist eben nicht ein Orchideenthema, wenn ich das so sagen darf. Sondern das ist ein Thema ganz in der Mitte der Gesellschaft und so behandeln wir es bei Wien-Tourismus auch. Nicht ein Thema, das irgendwie auch so mitgenommen wird. Sondern das ist ein zentrales Bedürfnis von einer immer größeren und auch immer selbstbewussteren Gruppe, muss man dazu sagen. Wir sehen auch bei den Anfragen, die wir kriegen, dass die immer mehr zunehmen. Sogar, wenn die baulichen Maßnahmen möglicherweise nicht optimal sind, dass man einfach eine Möglichkeit schafft, durch Empathie, durch Zuwendung, durch konkrete Hilfe zu sagen: „Hey, ihr seid einfach da mit dabei.“ Da glaube ich, kann man daran arbeiten.

Sandra Knopp: Sie haben es angesprochen: Es ist eine Gruppe, die auch selbstbewusster wird. Wird da jetzt glauben Sie auch Hoteliers in anderen Einrichtungen bewusst, dass es eigentlich auch eine Zielgruppe ist? Was ich gelesen habe ist, dass sich jetzt durch die Infrastruktur auch bei der Anreise viel verändert hat. Einerseits durch den Cat, der barrierefrei ist. Andererseits aber auch durch spezielle Shuttlebusse. Wie erleben Sie das? Ist die Anreise nach Wien tatsächlich barrierefrei geworden?

Norbert Kettner: Auf jeden Fall barrierefreier. Ich kann mich erinnern. Große Diskussionen damals vor vielen Jahren: ÖBB Rollstuhlfahrer müssen im Güterwaggon mitfahren. Ich glaube die Zeiten sind wirklich vorbei. Das war dann tatsächlich so, dass Rollstuhlfahrer im Gepäckwaggon gesessen sind. Da sind wir, glaube ich, mittlerweile wirklich weit davon entfernt. Auch hier gibt es dieses Selbstverständnis alles was neu gemacht wird, ob das jetzt beim rollenden Material ist, oder auch bei den Bauten.

Sandra Knopp: Gibt es irgendwelche Initiative, die heuer geplant sind oder gibt es heuer irgendwelche Schwerpunkte im Bereich Tourismus und Menschen mit Behinderung?

Norbert Kettner: Wir intensivieren jetzt ein wenig den Kontakt mit spezifischen Reiseveranstaltern. Ich treffe einen großen deutschen Reiseveranstalter, der sich auf das Thema „barrierefreies Reisen“ spezialisiert hat. Noch einmal zum Austauschen finde ich das ganz spannend. Auch, dass wir in den Bereich Reiseveranstalter, die ja für uns ganz wichtig sind, mehr hineinkommen mit der Information.

Christoph Dirnbacher: Das war Norbert Kettner mit ein paar Details zu barrierefreiem Tourismus in Wien.


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