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.Ich war dort - Wien
Sandra Knopp: Ich schließe die Vorstellungsrunde mit Herrn Christian Hudoschan. Sie haben einen barrierefreien Fiaker. Was darf man sich denn darunter vorstellen?
Christian Hudoschan: Unser Fiaker bietet eine Einstiegsmöglichkeit für Rollstuhlfahrer. Das heißt, dass der Rollstuhl auf die Kutsche hinaufgebracht und dann umgedreht werden kann und so kann der Rollstuhlfahrer dann mit der Kutsche fahren. Noch dazu haben wir auch eine Einstiegserleichterung für Leute, die ihre Füße nicht so gut bewegen, jedoch aber gehen können. Das ist in Form einer Zusatzstufe, bei den Stufen, die die Kutsche anbietet.
Christoph Dirnbacher: Das heißt: Es gibt auch eine Rampe in die Kutsche hinein, wenn ich die Fotos richtig im Kopf habe?
Christian Hudoschan: Genau. Wir haben eine ausziehbare Rampe an der Kutsche adaptiert. Die Kutsche ist überhaupt länger und größer und die Bänke können zusätzlich aufgeklappt werden, sodass mehr Platz in der Kutsche ist, um den Rollstuhl umzudrehen und damit zu hantieren. Was wir nicht anbieten können, das muss ich jetzt einfach sagen: Wir können keine Elektrorollstühle in der Kutsche befördern, weil sie einfach zu schwer und zu groß sind.
Christoph Dirnbacher: Zu den Rollstühlen und dem Angebot, das Sie setzen kommen wir gleich. Ich würde jetzt nur gerne mit Ihnen, Harald Fiedler weiter machen. Sie haben schon den barrierefrei tastbaren Stephansdom erwähnt. Aber welche sonstigen Sehenswürdigkeiten haben Sie im Laufe Ihrer zehn Wien-Jahre abgegrast und wie ist es Ihnen dabei ergangen?
Harald Fiedler: Ein Erlebnis, das ich vor kurzem hatte: Ich war im Mozarthaus in der Blutgasse und war schockiert, dass die Betreiber dort keinen Gedanken an Barrierefreiheit verschwendet haben. Es gab zwar einen Audioguide aber auch der war nicht barrierefrei zu bedienen und dann wusste ich in den verschiedenen Räumen eben nicht, was für Nummern auf dem Barriereguide ich wählen sollte und als ich dann endlich eine Nummer erfahren hatte, war für mich nicht erkennbar, was der Text auf dem Audioguide mit dem zu sehenden Objekt zu tun hatte. Also es war für mich relativ verwirrend. Ich war dort mit einem Rollstuhlfahrer und es gab viele Schaubilder die in Pult-Form aufgestellt waren, die man einfach nicht sehen konnte. Wenn sie an der Wand gehangen hätten, dann wäre das kein Problem gewesen. Ich war mit einem Assistenten dort, der mir zum Glück vieles erklärt hat.
Christoph Dirnbacher: Herr Polsterer, wie stellt sich nun das Schloss Schönbrunn auf die unterschiedlichen Bedürfnisse von Besuchern mit Behinderung ein?