Inhalt:
.Integration in der Kindergartenausbildung
Musik
Sonderkindergärtnerin, Grete Meisel: Das Schlagwort "Integration" ist mir so richtig erst 1989 bewusst geworden. Da hat es für mich begonnen, da wurden auch vom Gesetz her Maßnahmen und Rahmenbedingungen begonnen, dass zwei Kindergärtnerinnen in einer Integrationsgruppe arbeiten, eben eine Sonderkindergärtnerin und eine Regelkindergärtnerin. Auch die Anzahl der Kinder ist damals gesenkt worden, und aus den heilpädagogischen Gruppen oder den Sonder-Behindertengruppen wurden damals Integrationsgruppen gemacht. Die Gemeinde Wien hat das damals richtig umgestellt. Es gibt kaum mehr heilpädagogische Gruppen und auch Gruppen von mehrfach schwer behinderten Kindern, sondern es gibt jetzt eben Integrationsgruppen. Also man hat die Rahmenbedingungen verändert. Ich habe eine Hintergrundinformation, dass Eltern von behinderten Kindern sehr hart daran gearbeitet haben, dass sie diese Integration durchgesetzt haben.
Kindergartenleiterin, Frau Gittenberger: Hier bei uns im Kindergarten gibt es die Integrationsgruppe schon seit 15 Jahren. Es hat sich damals daraus entwickelt, dass wir für die Sonderkindergartengruppe zu wenig Kinder hatten, und daher hat sich die Integration so entwickelt...
Moderation: Freak-Radio hat sich auch bei den Schülerinnen umgehört. Was sind eigentlich deren Erfahrungen an dieser Schule, was sind ihre Pläne und was würden sie sich in ihrer Ausbildung zusätzlich wünschen?
Elisabeth Zenz: Wenn ich Euch jetzt vorstellt, dass ihr nächstes Jahr in eine Integrationsgruppe kommt, fühlt Ihr Euch da genug vorbereitet oder eher weniger?
Schülerin A: Also ich würde sagen, eher weniger
Schülerin B: Ja, dem kann ich nur zustimmen!
Elisabeth Zenz: Was fehlt denn in der Ausbildung? Was sollte denn noch verstärkt vorkommen?
Schülerin A: Das einzige was wir überhaupt in der Integrationsgruppe gemacht haben, war eben, dass einer in der Praxis war, dann im Übungskindergarten, im Unterricht haben wir gar nichts darüber gehört. Einmal hat die halbe Klasse im Rahmen des Werkunterrichts mit einer Integrationsgruppe Laubsägearbeiten gemacht.
Schülerin B: Mit verhaltensauffälligen Kindern ein paar Sachen gemacht. Das ist halt schwer, wenn man die Theorie hat, aber nicht die praktische Erfahrung.
Schülerin C: Der Praxisbezug ist zwar schon zum Teil gegeben, aber direkt in der Praxis gibt es nicht.
Elisabeth Zenz: Sollte man im Rahmen seiner Ausbildung in eine Integrationsgruppe gehen?
Schülerinnen B+C: Ja ich find schon...wär´ sicher hilfreich!
Gerhard Wagner: Eine andere Frage: Eine von Euch möchte ja ein Lehramtsstudium machen. Da gibt es ja auch Integration. Würde dich interessieren auch im Rahmen der Lehramtsausbildung darüber etwas zu hören? Würdest du es auch erwarten?
Schülerin C: Ich würde es nicht erwarten, dass es kommt, aber es ist sicher sehr informativ und hilfreich. Und es ist sicher gut, darüber Bescheid zu wissen.