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Rubrik: Lesen statt Hören
20. Januar 2002

Integration in der Kindergartenausbildung

von Gerhard Wagner

Kindergartenleiterin, Frau Gittenberger: Es ist sehr wohl so, dass die fünfzehnjährigen Schüler die Praxis in der Integrationsgruppe miterleben. Wir bereiten sie nicht besonders darauf vor. Sie erleben einfach, wie mit diesen Kindern in der Integrationsgruppe umgegangen wird. Das unterscheidet sich nicht wirklich von den anderen Gruppen.

Sonderkindergärtnerin, Grete Meisel: ich finde es ganz wichtig, dass Schüler der ersten Klasse schon einen Einstieg haben, um mit Behinderung konfrontiert zu werden. Es gibt diese Kinder auch, da können Sie auch Kontakt aufnehmen.

Kindergartenleiterin, Frau Gittenberger: Wie du schon zusätzlich angesprochen hast, es sind ja in allen Kindergartengruppen Kinder zu finden, die irgendwelche Auffälligkeiten oder Sprachstörungen haben, und auch dort wird integriert und gar nicht so viel darüber gesprochen wie in einer Integrationsgruppe. Ich glaube auch, dass es für Schüler besonders wichtig ist, das von Anfang an mitzuerleben, weil sie es ja dann draußen in der Praxis auch erleben und eben auch lernen müssen, um damit umzugehen.

Moderation: Soziale Kontakte zu knüpfen, und auch emotionelle Entwicklung ist den Kindergärtnerinnen ein besonderes Anliegen.

Sonderkindergärtnerin, Grete Meisel: Mir ist besonders wichtig, dass sie in der Gemeinschaft aufwachsen, dass sie ihre sozialen Kontakte knüpfen können und dadurch auch ihre emotionelle Entwicklung gefördert wird, weil man nicht nur das kognitive fördern kann. Wir sehen das Kind als Einheit, dadurch funktioniert es dann besser.

Moderation: Wenn Eltern die Möglichkeit haben, ihr nicht behindertes Kind in eine Integrationsgruppe anzumelden, wie reagieren sie dann, und welche sind ihre Motive?

Sonderkindergärtnerin, Grete Meisel: Das ist ganz unterschiedlich. Es passiert bei mir beim Aufnahmegespräch, dass die Eltern darüber informiert werden, dass ihr Kind in eine Integrationsgruppe kommen könnte. Wir besprechen, wie es dort aussieht, wie die Gruppenstruktur ist, dass es eine Betreuung durch zwei Kindergärtnerinnen gibt, dass sie dort eine reduzierte Kinderanzahl haben. Das ist das, was die Eltern vorrangig verlockt. Aber es gibt eben unterschiedliche Sichtweisen: Manche Eltern sagen: Nein, ich möchte überhaupt nicht, dass mein Kind in einer Integrationsgruppe untergebracht wird, und andere, die haben überhaupt kein Problem damit, ja sie finden es sogar sehr positiv, dass behinderte mit nicht behinderten Kindern Umgang miteinander haben.

Gerhard Wagner: Wissen Sie etwas über die Motive, warum die Eltern das nicht wollen?

Sonderkindergärtnerin, Grete Meisel: Nicht wirklich. Sie können es nicht äußern! Sie wollen es einfach nicht und sind nicht bereit, darauf einzugehen.

Gerhard Wagner: Das sind Eltern von nicht behinderten Kindern.

Sonderkindergärtnerin, Grete Meisel: Ja!


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