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.Jahreswechsel mit Blindenhund
Maria Bernold: Genauso wie ich mich anziehe mit Jacke und Schuhen wird der Hund ins Führgeschirr genommen und angeleint. Dann verlassen wir beide gemeinsam das Haus, erledigen halt was wir zu erledigen haben. Ein Führhund kann irrsinnig viele Befehle ausführen, sei es jetzt so einfache Sachen wie links und rechts“, Treppen hinunter, Sitzplätze anzeigen, Türen anzeigen, Eingang, Ausgang. Aufzüge, die Kasse im Supermarkt, Der Schalter von der Post oder der Bank. So hilfreiche Sachen kann der Hund. Was wichtig ist, ist dass gegenseitiges Vertrauen da ist. Es hilft mir nichts wenn ich dem Hund nicht vertraue und umgekehrt genauso wenn der Hund mir nicht vertraut. Das geht genauso wenig gut. So schaut das in etwa aus. Also es ist eine Zusammenarbeit.
Christoph Dirnbacher: Wenn Sie im Alltag unterwegs sind, wie reagieren die Leute, wie reagiert das Umfeld auf den Hund? Gibt es da das Eine oder Andere was Ihnen dazu einfällt?
Maria Bernold: Höchst unterschiedlich: Dass die Leute interessiert sind und Fragen stellen oder auch die Kinder den Hund einmal streicheln. Freundlich bis hin zu unfreundlich und aggressiv: „Was haben Sie hier mit dem Hund verloren?“ „Wo ist der Beißkorb, geben Sie ihn gefälligst rauf!“ „Nur weil Sie blind sind haben Sie auch nicht alle Rechte.“ Teilweise gibt es auch schlimme Aggressionen!
Christoph Dirnbacher: Die sich worauf gründen?
Maria Bernold: Unverständnis, vielleicht ist die Ansicht dahinter nur dass ich mich in den Mittelpunkt stellen will.Hundehass allgemein, und eben dass ich mir nicht besondere Vorrechte herausnehmen soll aus der Behinderung heraus. Es existiert noch immer das Vorurteil, dass behinderte Menschen auf Kosten der Anderen leben. Wenn man dann womöglich mit so einem Menschen zusammentrifft der womöglich auch noch ein Hundehasser ist, dann wird es wirklich extrem (lacht).
Christoph Dirnbacher: Jetzt haben wir mehr über die Führhunde geplaudert als über Silvester. Einzig was mich noch interessieren würde als Laien auf diesem Gebiet; Wie kommt man zu so einem Führhund?
Maria Bernold: Am Besten man spricht mal mit unterschiedlichen Führhundeschulen und schaut sich alle an die es rundherum gibt. Oder man sucht Kontakt zu Menschen die schon einen Führhund besitzen. Oder man geht zum Führhundereferat beim Blindenverband. Da gibt es die verschiedensten Wege. Der Tipp ist wirklich, sich die verschiedensten Schulen anzuschauen und sich für diejenige zu entscheiden wo einem der Hund gut gefällt und wo man auch mit dem Trainer zusammenkommt. Was kostet so ein Blindenführhund und muss man den selber zahlen?