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Rubrik: Lesen statt Hören
04. Juli 2004

Leben mit Behinderung in Österreich

von Bernhard Hruska

Sprecher: Assistenz ist für Bernadette Feuerstein existentiell wichtig. Sie ist die Arbeitgebeirin ihrer Assistenten. Sie gibt den Auftrag, wann sie wen bracht. Auch am Arbeitsplatz benötigt sie, aber auch manche ihrer Kolleginnen, Unterstützung durch Assistentinnen.

Atmo/O-Ton (Büroszene): Kannst du das Bitte machen mit deiner Assistentin? (Man hört die Tochter Lea und Arbeitskolleginnen und -kollegen im Büro)

Bernadette Feuerstein: Die Assistenz bei der Arbeit ist sehr wichtig. Denn ich und auch die anderen Mitarbeiterinnen, wir brauchen praktische Handgriffe, wo wir Unterstützung brauchen, irgendwelche Sachen zu ordnen, wegzuräumen, sei es irgendwelche längeren Texte zu tippen. Assistenz brauch ich auch bei Sitzungen, weil ich jemanden brauche, der mich hinbringt, der mir dort hilft, auf die Toilette zu gehen. Ich brauche natürlich bei der Arbeit so wie in allen Arbeitsbereichen Assistenz!

Sprecher: Das EU-Projekt, in dem Bernadette Feuerstein neben ihrer Karenz derzeit arbeitet, beschäftigt sich mit der Qualitätssicherung in Ausbildungslehrgängen für den Integrativen Bereich.

Bernadette Feuerstein: Unser Beitrag in diesem Projekt ist, den Selbstbestimmt Leben Aspekt in die Ausbildungen einzubringen, weil wir sagen, dass eigentlich wir die Expertinnen sind und nicht die Lehrer, Therapeuten und Pädagogen wissen, was gut für uns ist, sondern dass wir wissen, was gut für uns ist. In den Ausbildungen wollen wir schon auch mit bestimmen, was dort unterrichtet wird.

Sprecher: Bernadette Feuerstein ist sehr vielseitig. Am Vormittag etwa stehen ganz unterschiedliche Tätigkeiten an, wie sie gerade notwendig sind. Auch ist steht natürlich Töchterchen Lea im Mittelpunkt:

Bernadette Feuerstein: Am Vormittag - mit einem kleinen Kind kann man natürlich nicht so seine genauen Stunden einhalten - aber ich mach jetzt ganz normal Hausarbeit: Einkaufen, Kochen, Essen vorbereiten, ich mach meine Arbeiten, die notwendig sind fürs Projekt. Ich mache sonstige organisatorische Dinge, die notwendig sind. Man sagt oft: behinderungsbedingter Mehraufwand: Es ist tatsächlich so, dass durch die Behinderung schon sehr viel sehr viel organisatorischer Aufwand notwendig ist: Sei es jetzt, dass man wieder eine neue Verordnung für die Physiotherapie braucht oder ein Hilfsmittel beantragt, die Assistentinnenstunden abrechnet, also es ist alles sehr viel organisatorischer Aufwand rundherum, der viel Zeit kostet.
Das versuche ich am Vormittag zu machen.

Sprecher: Am Nachmittag gibt es manchmal eine Physiotherapie und zweimal im Monat fährt sie mit einer Assistentin und ihrem Lebensgefährten Bernhard zum Schwimmen. Und sonst?

Bernadette Feuerstein: Wenn also jetzt keine Therapie ist oder wir nicht schwimmen gehen, schaue ich, dass ich mir einen angenehmen Nachmittag mit der Lea gestalte.


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