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.Leben mit Behinderung in Österreich
Sprecherin: Über einen Wohnungswechsel zerbricht er sich nicht den Kopf, sondern könnte sich erst vorstellen mit einer Partnerin in eine gemeinsame Wohnung zu teilen.
Martin Kopper: Ich weiß nicht, was passiert, wie es später weitergeht, weil ich jetzt bald mit meinem Studium fertig werde und dann möchte ich doch 20 Stunden in der Woche arbeiten gehen.
Moderation: Bernadette Feuerstein benutzt den Rollstuhl. Seit ihrem Studium lebt sie mit persönlichen Assistenten und Assistentinnen. Sie arbeitet in der Konsumentenschutzabteilung des Sozialministeriums und ist derzeit in Karenz für Ihre kleine Tochter Lea:
Bernadette Feuerstein: Sie ist jetzt auch schon in dem Alter, dass sie genau weiß, wie es funktioniert. Also wenn sie zum Beispiel bei mir rauf will, kommt sie zu mir und fragt: "Mama rauf?", weil immer gehts halt nicht. Und wenn ich dann ja sag, geht sie dann zur Assistentin und sagt "Mama rauf" und die Assistentin hebt sie dann zu mir rauf, weil ich sie nicht vom Boden hochheben kann. Dann schaun wir ein Buch an, singen gemeinsam oder was immer sie dann mit mir machen will!
Sprecher: Bernadette Feuerstein wohnt in einer geräumigen Wiener Altbauwohnung, die extra für sie adaptiert worden ist:
Bernadette Feuerstein: Die Türen müssen eine bestimmte Breite haben und das Bad muss groß genug sein Meine Wohnung ist Gottseidank groß genug. Ich wohne hier mit dem Bernhard, meinem Partner und mit unserer gemeinsamen Tochter Lea.
Sprecher: Lea bestimmt derzeit den Rhythmus ihrer Mutter, womit sie gleich zu Tagesbeginn schon anfängt:
Bernadette Feuerstein: In der Früh ist es jetzt einmal so, dass als erstes die Lea zu uns ins Bett kommt, die dann meine Hand unter der Bettdecke hervorholt, damit ich sichderlich aufwache und mir ein Buch in die Hand drückt. Als erstes muss ich ein Buch vorlesen.
Dann kommt die Assistentin, die den Frühdienst hat, und holt mich aus dem Bett heraus, hilft mir bei Waschen anziehen, Frühstück zubereiten etc.