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Rubrik: Freak-MP3
25. Juli 2010

Leichter Lesen

von Winfried Hanau

Einfache Sprache für alle: Was sind die wichtigsten Prinzipien für die Erstellung einfacher Texte? Wer ist Zielgruppe? Wo gibt es Texte in einfacher Sprache? Die "Leichter Lesen"-Experten Franz Hoffmann und Gerhard Wagner berichten in einer Sendung, moderiert von Christoph Dirnbacher, von ihrer Arbeit.

Leichter Lesen Symbol von Freak-Online symbolisiert ein Buch mit Leichter Lesen

Klicken Sie hier, um diese Sendung zu hören.

"Leichter Lesen" ist ein Begriff, der heute vielen geläufig ist. In der Sendung erzählt Mag. Gerhard Wagner, wie er mit Hilfe von Jürgen Zauner diesen Begriff erfunden hat. Als die erste Homepage von Freak-Radio eingerichtet wurde, ging es von Anfang an darum, die Inhalte des Radios allen zugänglich zu machen. Damals bezeichnete jeder einfache Texte für Menschen mit Lernbehinderungen als "Easy to Read", obwohl Fremdworte eigentlich bei diesen Texten nicht vorkommen sollten. Eine gut klingende freie Übersetzung war eben damals: "Leichter lesen".

Franz Hoffmann berichtet, wie er als junger Mann mit Lernbehinderung zum Verfassen von einfachen Texten gekommen ist. Bereits in den 1990er-Jahren verfasste er an seinem damaligen Arbeitsplatz einfache Texte mit dem Mitarbeiter Andreas Leber. Später machte er eine professionelle Ausbildung beim Verein Capito.

"Aha-Effekt"

Mittlerweile gibt es 50 Leichter-Lesen-Texte auf der Plattform von Freak-Online, zu vielen unterschiedlichen Themen. Mittlerweile sind Franz Hoffmann und Gerhard Wagner gern gesehene Experten, die für Behinderteneinrichtungen oder Ausbildungsstätten von Wien bis Vorarlberg Schulungen machen.

"Der Aha-Effekt bei den meisten Schulungen ist der, dass die Sendungen genau nach den Erfordernissen der Betroffenen gestaltet werden", meint Franz Hoffmann. Dabei gehen die Leichter-Lesen-Experten so an die Texte heran, dass es für die Betroffenen am interessantesten ist. Vor allem der Anfang des Textes sollte so gestaltet sein, dass er für die Betroffenen attraktiv ist". Das motiviert zum Weiterlesen", weiß Gerhard Wagner.

Daraus geht hervor, dass es sehr wichtig ist, dass Experten am Prozess der Texterstellung von Anfang an beteiligt werden sollten, um ein optimales Ergebnis für die Zielgruppe zu haben. Und auch am Schluss sollten verschiedene Leute den Text noch lesen, um darauf aufmerksam zu machen, dass sie das eine oder andere Wort nicht verstehen.

Wie wird gearbeitet?

In der Regel wird der Text so erstellt, dass Franz Hoffmann als Experte in eigener Sache berichtet, welche Inhalte ihn am meisten interessieren, was man noch genauer erklären muss oder was man am besten weglässt. Dann wird gemeinsam ein neuer Text erstellt. Meistens vom Journalisten. Der Experte in eigener Sache, also Franz Hoffmann, macht dann darauf aufmerksam, was nicht oder nur schwer verständlich ist. Dann wird darauf geachtet, dass es Untertitel gibt, und dass der Text gut gegliedert ist und einen roten Faden hat. Schließlich ist es auch wichtig, dass der Text durch Bilder gut ergänzt wird.


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